Hoch dotierte Kreml-Verträge Krieg in der Ukraine füllt Prigoschins Kassen
25.04.2023, 19:08 Uhr Artikel anhören
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kritisiert regelmäßig die russische Militärführung.
(Foto: REUTERS)
Immer wieder kritisiert Jewgeni Prigoschin die russische Militärführung. Doch parallel macht der Wagner-Chef offenbar gute Geschäfte mit dem Verteidigungsministerium in Moskau. Journalisten zufolge erzielen die Firmen des Putin-Vertrauten im vergangenen Jahr Rekordeinnahmen.
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat nach Recherchen unabhängiger Journalisten an dem Krieg in der Ukraine durch Verträge mit dem Verteidigungsministerium in Moskau kräftig verdient. Das Medienportal Moschem objasnit berichtete, dass Prigoschins Firmen durch diese Verträge 2022 eine Rekordsumme von 4,7 Milliarden Rubel, etwa 52 Millionen Euro, eingestrichen hätten. 2021 lag der Gewinn noch bei 1,9 Milliarden Rubel.
Demnach verdiente der Vertraute von Präsident Wladimir Putin etwa mit Verpflegung von Soldaten und dem Bau von Kasernen für das Verteidigungsministerium mehr Geld als in der Zeit vor dem Krieg. Prigoschin äußerte sich zu dem Bericht zunächst nicht.
Die Journalisten hatten dazu die Finanzunterlagen verschiedener Firmen Prigoschins verglichen. Zwar kritisierten Prigoschin und die Wagner-Kämpfer immer wieder offen das Ministerium und damit auch indirekt Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Den Geschäften zwischen den privaten und staatlichen Strukturen tue dies aber keinen Abbruch, hieß es auf dem Portal, das von dem im Ausland lebenden russischen Geschäftsmann Michail Chodorkowski mitfinanziert wird.
Unabhängig von den Aufträgen des Verteidigungsministeriums erhalten Prigoschins Firmen auch hoch dotierte Aufträge des Kremls. Nach Recherchen des unabhängigen Portals Wjorstka verdienten die Firmen auch mit der Essensversorgung in Bildungseinrichtungen und Krankenhäusern im vergangenen Jahr 4,4 Milliarden Rubel. Prigoschins Armee ist nicht nur in der Ukraine im Einsatz, sondern etwa auch auf dem afrikanischen Kontinent.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa