Putin und Trump in Helsinki Krim-Annexion ist beim Gipfel tabu
02.07.2018, 19:25 Uhr
Beim Gipfeltreffen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump will Russlands Präsident nicht über die annektierte Krim diskutieren.
(Foto: dpa)
Die annektierte Halbinsel Krim soll beim ersten Gipfeltreffen von Trump und Putin in Helsinki nicht zur Debatte stehen. Aus dem Kreml heißt es, der russische Präsident sei bei diesem Thema nicht kompromissbereit - anders als etwa beim Syrien-Konflikt.
Zwei Wochen vor seinem ersten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump hat sich das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin bei fast allen Themen kompromissbereit gezeigt. Eine Ausnahme sei die annektierte Halbinsel Krim, erklärte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, in Moskau. Putin habe wiederholt in Gesprächen klar gemacht, dass die Halbinsel ein untrennbarer Teil Russlands sei. Das Thema stehe bei dem Gipfeltreffen nicht auf der Tagesordnung.
So wie auch die Europäische Union erkennen die USA die 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim nicht als russisch an. Es wird erwartet, dass Putin und Trump bei ihrem Treffen am 16. Juli in Helsinki unter anderem über die Kriege in Syrien und der Ukraine sprechen werden. Es sei zu früh, über eine Verbesserung der bilateralen Beziehungen zu sprechen, sagte Peskow. Zunächst müssten noch einige Unterschiede und Irritationen aus dem Weg geräumt werden. "Aber es ist zweifellos eine willkommene Tatsache, dass sich die Kontakte intensivieren."
Derzeit ist eine US-Parlamentarier-Delegation zu Besuch in Russland. Die Gruppe wurde am Montag vom Vorsitzenden der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, empfangen. US-Sicherheitsberater John Bolton schloss nicht aus, dass Trump die Wiederaufnahme Russlands in die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten und damit die Neuauflage der G8 ansprechen wolle. Putin und Trump waren sich bereits bei Konferenzen begegnet, ein Gipfeltreffen der beiden steht jedoch aus. Eine solche Unterredung nach dem Nato-Gipfel in Brüssel am 11. und 12. Juli war bereits seit längerem im Gespräch.
Russland und die USA liegen unter anderem bei den Konflikten in Syrien und in der Ukraine über Kreuz. Zudem haben die USA wegen mutmaßlicher Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf und des Vorwurfs von Hacker-Angriffen auf US-Energienetze und die Telekommunikationsinfrastruktur Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt.
Quelle: ntv.de, agr/dpa/rts