RTL/ntv Trendbarometer Krisenmanagement erhöht Zuspruch für Scholz
01.03.2022, 14:49 Uhr
45 Prozent der Wahlberechtigten würden Olaf Scholz auch direkt als Kanzler wählen, wenn sie könnten.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Russlands Angriff auf die Ukraine gibt der regierenden SPD Rückenwind. Die Sozialdemokraten legen in der Gunst der Wählerinnen und Wähler um drei Prozent zu - damit sind SPD und Union wieder gleichauf. Auch Kanzler Scholz kann punkten. Bei der wirtschaftlichen Lage zeigen sich die Deutschen besorgt.
Der Krieg in der Ukraine spiegelt sich auch in der politischen Stimmung in Deutschland wider. So hatte der Angriff Russlands auf die Ukraine im aktuellen RTL/ntv Trendbarometer Auswirkungen auf die Parteipräferenzen.
An den beiden Befragungstagen vor der Invasion der Ukraine vergangenen Donnerstag legte die Union zunächst um zwei Prozentpunkte auf 29 Prozent zu, während die SPD um einen Prozentpunkt auf 22 Prozent zurückfiel. An den drei Befragungstagen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine gewinnen die Sozialdemokraten hingegen drei Prozentpunkte hinzu, während CDU und CSU drei Prozentpunkte verlieren. Damit liegen Union und SPD mit 26 beziehungsweise 25 Prozent nun wieder fast gleichauf.
Auch die Grünen gewinnen leicht hinzu und erreichen aktuell 18 Prozent, FDP und Linke liegen unverändert bei 9 und 6 Prozent. Die AfD kommt auf 7 Prozent und liegt damit zwei Prozentpunkte unter ihrem Wert der Vorwoche.
Infolge der russischen Invasion ist der Ukraine-Konflikt nun auch mit deutlichem Abstand das für die Bundesbürgerinnen und -bürger wichtigste Thema (77 Prozent) vor der Corona-Pandemie, für die sich aktuell noch 51 Prozent interessieren. An dritter Stelle bewegen die Deutschen die steigenden Energiepreise, 24 Prozent halten sie für das wichtigste Thema derzeit.
Scholz steigt in der Gunst der Bürger
Bei der Kanzlerpräferenz kann Amtsinhaber Olaf Scholz seinen Wert an den Befragungstagen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine um drei Prozentpunkte verbessern, während der Wert für CDU-Chef Friedrich Merz leicht zurückgeht. Wenn die Wahlberechtigten ihren Kanzler direkt wählen könnten und die Wahl zwischen Scholz und Merz hätten, würden sich aktuell 45 Prozent für den Sozialdemokraten und 20 Prozent für den CDU-Politiker entscheiden.
18 Prozent aller Wahlberechtigten (+2 Prozentpunkte) trauen aktuell der SPD, 11 Prozent der Union, 8 Prozent den Grünen (+1 Prozentpunkt), 5 Prozent der FDP und 3 Prozent den sonstigen Parteien (-1 Prozentpunkt) politische Kompetenz zu. Mehr als die Hälfte trauen keiner Partei die Lösung der Probleme in Deutschland zu.
Drastisch verschlechtert haben sich im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine die seit längerem bereits negativen Wirtschaftserwartungen der Bürger. Nur noch 13 Prozent (- 8 Prozentpunkte) rechnen damit, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland in den kommenden Jahren verbessern werden, 63 Prozent (+ 10 Prozentpunkte) erwarten hingegen eine Verschlechterung. 19 Prozent gehen von keiner Veränderung der wirtschaftlichen Lage aus.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland erhoben - einmal vom 22. bis zum 23. Februar, dann vom 24. bis zum 28. Februar 2022. Datenbasis insgesamt: 2503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Quelle: ntv.de, hny