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Nach Tod von Zehnjähriger Krisenstab kümmert sich um die anderen Kinder in Heim

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An der Hauptzufahrt zur Jugendeinrichtung wurden in Gedenken an die Zehnjährige Kerzen aufgestellt.

An der Hauptzufahrt zur Jugendeinrichtung wurden in Gedenken an die Zehnjährige Kerzen aufgestellt.

(Foto: Felix Balß/ntv)

Der Tod eines Mädchens erschüttert das Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Wunsiedel. Um das "traumatisierende Ereignis" aufarbeiten zu können, sollen die anderen jungen Bewohner der Einrichtung "behutsam und individuell" begleitet werden.

Der Träger des oberfränkischen Kinderheims, in dem ein totes zehnjähriges Mädchen gefunden wurde, will mit Hilfe eines Krisenstabs das Geschehen aufarbeiten. Die jungen Bewohner aus der Jugendhilfeeinrichtung in Wunsiedel brauchten in dieser Situation vertraute Menschen, die sich weiterhin um sie kümmerten, teilte die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg (KJF) mit. "Sie brauchen das Angebot, alle Fragen stellen zu können, die sie haben, und sie brauchen kind- und altersgerechte Antworten."

Die Zehnjährige war am Dienstag von Angestellten der Einrichtung leblos in einem Zimmer gefunden worden. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mädchens feststellen. Die Ermittler gingen nach ersten Erkenntnissen von einem Fremdverschulden aus. Zwei Jungen im Alter von 11 Jahren und ein 16-Jähriger stehen im Fokus der Untersuchung. Sicherheitskreise sprachen von Indizien auf eine Beteiligung der drei Jungen an einem Vorfall, der zum Tod der Zehnjährigen führte. Es sei aber unklar, inwieweit diese Beteiligung ursächlich für den Tod des Mädchens sei und ob es sich um einen Unfall gehandelt haben könnte.

Innerhalb der KJF seien die Menschen erschüttert, berichtete der kirchliche Träger. In der Einrichtung sei sofort ein Krisenteam gebildet worden, um die Kinder und Jugendlichen aufzufangen. "Sie müssen in der akuten Krisensituation und in den folgenden Wochen und Monaten behutsam und individuell begleitet werden, damit sie das traumatisierende Ereignis verarbeiten können." In den Krisenstab seien auch Experten aus anderen Einrichtungen der Umgebung einbezogen worden.

In dem Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Wunsiedel werden nach Angaben des Trägers etwa 90 Kinder und junge Erwachsene im Alter von 3 bis 19 Jahren betreut. Das Personal des Hauses besteht aus ebenfalls etwa 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Insgesamt hat die KJF nach eigenen Angaben 70 Einrichtungen mit zusammen 4500 Beschäftigten.

Quelle: ntv.de, vmi/dpa

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