Politik

"Keine weiteren Butschas" Kuleba drängt auf mehr Waffen von der NATO

Kuleba betonte, es sei "klar, dass Deutschland mehr tun kann".

Kuleba betonte, es sei "klar, dass Deutschland mehr tun kann".

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Nach dem Massaker von Butscha zeigt sich die NATO erschüttert. Zur künftigen Verteidigung seines Landes fordert der ukrainische Außenminister Kuleba von dem Bündnis deshalb "Waffen, Waffen, Waffen". Noch müssen sich die NATO-Staaten aber darauf einigen, welche Systeme geliefert werden sollen.

Die Ukraine hat Deutschland und andere NATO-Staaten erneut zu mehr Waffenlieferungen gedrängt. Er sei mit einer einzigen Forderung aus dem Kriegsgebiet zum NATO-Außenministertreffen angereist, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in Brüssel: "Waffen, Waffen, Waffen." Dabei sei "klar, dass Deutschland mehr tun kann." Es dürfe "keine weiteren Butschas" geben, betonte Kuleba. Er spielte damit auf die mutmaßlich russischen Gräueltaten an der Zivilbevölkerung in dem Ort bei Kiew an. Dort sollen nach ukrainischen Angaben nach dem Rückzug der russischen Armee zahlreiche Leichen von Zivilisten gefunden worden sein. Die NATO und ihre Mitgliedstaaten reagierten erschüttert. Moskau bestreitet jegliche Verantwortung für die Tötungen und spricht von gefälschten Fotos und Videos.

"Wir werden die Ukraine in ihrer Verteidigungsfähigkeit weiter unterstützen", sagte dazu Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Es komme aber in der NATO darauf an, "dass wir uns gemeinsam abstimmen, gemeinsam agieren, und nicht jeder einzeln vorgeht". Die Ukraine fordert von der Bundesregierung unter anderem Panzer, bisher blieb die Anfrage aber unbeantwortet.

Auf die Frage, ob bestimmte Waffensysteme aus Furcht vor einer möglichen Eskalation des Kriegs nicht geliefert werden sollten, antwortete Baerbock ausweichend. Es gebe eine Situation, "wo wir immer abwägen müssen", sagte sie.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg warb ebenfalls für weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine. "Die Ukraine braucht Waffen, um das eigene Land zu verteidigen", sagte er. Zuvor hatte er von einem "dringenden Bedarf" an weiteren Waffenlieferungen gesprochen. Er erwarte deshalb mehr Zusagen der Mitgliedsländer für Kiew.

Bei dem Treffen in Brüssel beraten die Außenminister der 30 NATO-Staaten über eine weitere Unterstützung der Ukraine und eine Verstärkung der Verteidigungsfähigkeiten im östlichen Bündnisgebiet. Zeitweise nehmen an dem Treffen in der Brüsseler Bündniszentrale auch die Außenminister aus den Partnerländern Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea teil.

Quelle: ntv.de, mbu/AFP/dpa

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