Mit der Operation "Wut des Euphrat" will eine kurdisch dominierte Allianz in das Herz des Islamischen Staates vordringen. Einen Tag nach Beginn der Offensive melden die Kämpfer bereits große Landgewinne. Nicht überall löst dieser Erfolg Freude aus.

Nach dem Start einer Offensive auf die Stadt Rakka in Syrien ist das kurdisch geführte Bündnis bereits mehrere Kilometer auf die IS-Hochburg vorgerückt. Eigenen Angaben zufolge konnten die Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) am Sonntag bereits eine Reihe von Dörfern auf einer Länge von zehn Kilometern von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Norden Rakkas erobern.

Die SDF hatten am Sonntag angekündigt, man werde unterstützt von Luftangriffen der US-geführten Militärkoalition die "Hauptstadt des weltweiten Terrorismus" zunächst isolieren und dann einnehmen. In der Offensive sollen zunächst 30.000 bis 40.000 Kämpfer eingesetzt werden. Die Operation mit dem Namen "Wut des Euphrats" begann nach Angaben der SDF in der Nacht von Samstag auf Sonntag. 

Bei der Offensive habe die Sicherheit von Unbeteiligten in Rakka Vorrang, hieß es Die Stadt zählte vor der Einnahme durch die Terrormiliz mehrere Hunderttausend Einwohner. Sie wurden aufgefordert, sich von Stellungen der Dschihadisten fernzuhalten.

Bestimmende Kampfeinheiten bei der Offensive sollen die kurdischen Volksschutzeinheiten sein, die die Syrischen Demokratischen Kräfte dominieren. Die Kurden beherrschen mittlerweile große Teile der Grenze zur Türkei, über die früher der IS-Nachschub lief. Dies ist der Türkei ein Dorn im Auge. Mit dem Nachbarland gibt es schwere Spannungen. Ankara will verhindern, dass die Kurden weitere syrische Gebiete unter ihre Herrschaft bringen und griff diese in der Vergangenheit immer wieder an.