Bei Corona-Demo in Sachsen LKA-Mann soll Polizisten attackiert haben
16.12.2021, 20:44 Uhr
Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt in dem Fall. Zudem wurde ein Disziplinarverfahren eröffnet.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Bei einem Protest gegen die Corona-Maßnahmen in Pirna nimmt die Polizei einen Kollegen vom Landeskriminalamt fest. Der Mann war privat dort und soll die Beamten angegriffen haben. Der Vorfall schlägt hohe Wellen, wenn auch die Ermittlungen noch laufen.
Gegen einen Beamten des sächsischen Landeskriminalamts (LKA) wird wegen eines tätlichen Angriffs auf Kollegen in Pirna ermittelt. Wie das LKA mitteilte, soll der Mann am Montag während einer Demonstration gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen Beamte der dabei zur Unterstützung eingesetzten niedersächsischen Bereitschaftspolizei attackiert haben. Der beschuldigte LKA-Beamte sei dort privat unterwegs gewesen.
Unter Berufung auf Aussagen der vor Ort im Einsatz befindlichen Polizisten hieß es, der LKA-Mann, der zunächst nicht als Polizist erkennbar gewesen sei, habe sich Anweisungen der Kollegen widersetzt. Dies habe zu einer Eskalation in Form einer körperlichen Auseinandersetzung geführt. Daraufhin sei der LKA-Beamte festgenommen und eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte erstattet worden. Die weiteren Ermittlungen wurden demnach von der Staatsanwaltschaft Dresden übernommen.
Die sächsische LKA-Präsidentin Sonja Penzel drohte mit massiven Konsequenzen, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. "Als ich von diesem Sachverhalt erfuhr, habe ich umgehend disziplinar-rechtliche Maßnahmen eingeleitet", erklärte sie in Dresden. Falls sich die Vorwürfe erhärten, müsse der Beamte mit der Entfernung aus dem Dienst rechnen. Bereits jetzt sei er von seinen bisherigen Aufgaben entbunden worden. Das Disziplinarverfahren gegen den Beamten ruht allerdings bis zum Abschluss des Strafverfahrens.
Sachsens Innenminister Roland Wöller bezeichnete das Verhalten des Polizisten als "unentschuldbar". "Wenn sich der Vorwurf so bestätigt, hat der Beamte nichts mehr in den Reihen der Polizei zu suchen", sagte der CDU-Politiker weiter. Der Sachverhalt müsse nun komplett aufgeklärt werden.
Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa