Glückwünsche auch von Merkel Laschet gratuliert Scholz doch - per Brief
29.09.2021, 16:06 Uhr
Glückwunsch zum Wahlsieg: Armin Laschet ist doch kein schlechter Verlierer.
(Foto: picture alliance/dpa)
Während CSU-Chef Söder dem Sozialdemokraten Scholz öffentlich zu seinem "Wahlsieg" gratuliert, hält sich der Kanzlerkandidat der Union mit einer solchen Deutung zurück. Nun wird bekannt: Laschet hat Scholz per Brief beglückwünscht. Und Kanzlerin Merkel war sogar noch schneller als beide.
CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz zum Wahlsieg der Sozialdemokraten gratuliert. Die Glückwünsche trafen am Mittwoch per Brief ein. Das verlautete aus SPD-Parteikreisen. Aus CDU-Parteikreisen wurde bestätigt, dass Laschet einen Brief an Scholz geschickt hat. CSU-Chef Markus Söder hatte Scholz bereits am Dienstag zu Platz eins bei der Wahl beglückwünscht. Eine entsprechende öffentliche Äußerung von Laschet gab es hingegen nicht.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte dem Sozialdemokraten Scholz. Die CDU-Politikerin habe dem amtierenden Bundesfinanzminister und Vizekanzler "am Montag zu seinem Wahlerfolg gratuliert", teilte das Bundespresseamt am Mittag mit.
Die SPD war bei der Bundestagswahl mit 25,7 Prozent der Stimmen stärkste Kraft geworden. CDU und CSU kamen zusammen auf 24,1 Prozent - und fuhr damit das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein. Laschet hält sich aber dennoch die Option offen, mit Grünen und FDP eine Regierung zu bilden. Die SPD will ihrerseits ein Bündnis mit den beiden Parteien schmieden.
Söder sieht Scholz zuerst am Zug
Anders als Laschet machte CSU-Chef Söder zugleich mit den Glückwünschen klar, dass er den Auftrag für eine Regierungsbildung zuerst bei SPD, Grünen und FDP sieht. "Die besten Chancen, Kanzler zu werden, hat derzeit Olaf Scholz - eindeutig", sagte Söder in Berlin. Es sei wichtig, das Wahlergebnis zu respektieren. Für die Union sei es "eine schwere Niederlage" gewesen. "Wir bieten es auch den anderen an, also Partnern aus FDP und Grünen, Gespräche zu führen", sagte der CSU-Chef. Aber zunächst sei die SPD "einfach als diejenige, die die Stimmen voran hat, am Zug. Wenn das nicht funktionieren sollte, dann sind wir zu Gesprächen bereit."
Laschet beharrte dagegen auf der Fraktionssitzung darauf, dass es weiterhin Chancen für ein Bündnis mit FDP und Grünen gebe. "Gebt das nicht so schnell auf mit Jamaika", wurde der Kanzlerkandidat aus Teilnehmerkreisen zitiert.
Quelle: ntv.de, mau/AFP