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Auch Tschechien interessiert Schweiz würde Leopard-Panzer abgeben

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Ein Teil der Schweizer Leoparden-Flotte ist noch in Betrieb, ein Teil wurde weiterverkauft, umgebaut oder dient als Ersatzteillager.

Ein Teil der Schweizer Leoparden-Flotte ist noch in Betrieb, ein Teil wurde weiterverkauft, umgebaut oder dient als Ersatzteillager.

(Foto: IMAGO/Björn Trotzki)

380 Leopard-Panzer kauft die Schweiz zwischen 1987 und 1993 aus Deutschland. Während gut ein Drittel noch genutzt wird, sind 96 als Reserve eingelagert. Ein paar davon würde die Bundesregierung gerne zurückkaufen. Und offenbar gibt es jetzt noch weitere Interessenten.

Nach Deutschland hat auch Tschechien Interesse an alten Leopard-2-Panzern aus Beständen der Schweiz angemeldet. Das sagte die Schweizer Verteidigungsministerin Viola Amherd im Fernsehsender SFR. Um wie viele Panzer es sich handeln soll, ist unklar. Die Schweiz sei bereit, nach einem entsprechenden Beschluss des Parlaments eine gewisse Anzahl an Leopard-Panzern abzugeben, sagte Amherd mit Blick auf die Anfragen aus Deutschland und Tschechien.

Ein Sprecher des tschechischen Verteidigungsministeriums sagte auf Anfrage, es sei nicht über den "Kauf von Panzern aus der Schweiz diskutiert" worden. "Aber wenn die Schweiz uns ihre Leopard 2 als Belohnung für unsere Hilfe in der Ukraine geben möchte, wären wir sicher nicht dagegen."

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Die Bundesregierung hatte die Schweiz Ende Februar um die Genehmigung für einen Rückkauf stillgelegter Leopard-Panzer durch den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall gebeten. Wie viele Panzer Rheinmetall kaufen wolle, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin nicht mit. Da die Schweiz aufgrund ihres Neutralitäts-Grundsatzes keine Waffen in Kriegsländer liefern darf, versicherte Berlin, die Panzer nicht in die Ukraine zu schicken. Die Panzer sollen die Lücken füllen, die durch Lieferungen an die Ukraine in Deutschland oder bei den NATO- und EU-Partnern entstanden sind.

Die Schweizer Armee hat 134 Leopard-2-Panzer im Einsatz sowie 96 eingelagerte Leopard-2-Panzer. Gekauft wurden sie zwischen 1987 und 1993. Die Panzer werden regelmäßig getestet, wurden aber nicht modernisiert. Die Neutralitätsdebatte in der Schweiz hat seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine an Aktualität gewonnen. Während das Alpenland - das nicht der EU angehört - die von der Europäischen Union gegen Russland verhängten Sanktionen mitträgt, zeigt es sich in Bezug auf seine militärische Neutralität bislang unnachgiebig. Im Parlament werden jedoch verschiedene Initiativen zur Lockerung der Regelungen diskutiert, eine Entscheidung wird aber erst in einigen Monaten erwartet.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 07. März 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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