"Keine Tür ist für immer zu" Linke bietet reuigen BSW-Mitgliedern Rückkehr an
01.02.2025, 11:46 Uhr Artikel anhören
Die Linke hat noch Plätze frei: Jan van Aken steht bei einer Wahlkampfveranstaltung in Berlin auf der Bühne.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Geschichte vom verlorenen Sohn findet offenbar auch in der Linkspartei Anhänger. Deren Chef van Aken betont: Die Linke stehe ehemaligen Parteimitgliedern, die zum BSW gewechselt sind, offen. Menschen könnten sich ändern.
Linken-Chef Jan van Aken hat ehemaligen Linken-Parteimitgliedern, die zum Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gewechselt sind, die Rückkehr angeboten. "Wer gegen Migranten hetzt, nach Bürgergeldempfängerinnen tritt und krude Kremlpositionen vertritt, hat in unserer Partei keinen Platz. Aber Menschen können sich ändern", sagte van Aken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Keine Tür ist für immer zu."
Auf die Nachfrage, ob das auch für Wagenknecht selbst gelte, antwortete der Linken-Chef: "Für das Szenario fehlt mir die Fantasie." Er betonte zugleich, er sei nicht nachtragend. Jedoch beobachte er sorgfältig, "wie das BSW in Umfragen hinter uns zurückfällt". Im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer liegt die Linke bei vier Prozent, das BSW bei drei - beide Parteien würden damit den direkten Einzug in den Bundestag verpassen.
Van Aken gab sich außerdem überzeugt, dass die Linkspartei drei Direktmandate bei der Bundestagswahl gewinnen wird. "Die Leute müssen keine Angst mehr haben, dass sie ihre Stimme verschenken, wenn sie die Linke wählen."
Van Aken: "Schockiert" über Merz
Der Linken-Chef äußerte sich auch zum Asyl-Showdown im Bundestag vom Freitag: "Ich bin wirklich schockiert, dass Friedrich Merz entgegen aller Versprechen in dieser Woche versucht hat, Mehrheiten mit der AfD herzustellen", sagte er über den CDU-Chef und Kanzlerkandidaten. "Das darf nicht passieren, so jemand hat im Kanzleramt nichts verloren."
Er sei "wirklich froh, dass der Versuch, sogar ein Gesetz mit der AfD zu beschließen, am Freitag gescheitert ist", so van Aken weiter. "Aber es war höllisch knapp. Und es ist ein Vorgeschmack auf das, was uns nach der Wahl erwartet." Der Widerstand gegen den Faschismus sei jetzt noch wichtiger.
Quelle: ntv.de, ghö