Crowdfunding für die Ukraine Litauer sammeln Millionen für Kampfdrohne
29.05.2022, 17:53 Uhr
Eine Drohne vom Typ Bayraktar.
(Foto: picture alliance / AA)
Ein Journalist initiiert in Litauen eine dreieinhalbtägige Sammelaktion, um der Ukraine Waffen kaufen zu können. Konkret geht es um eine Kampfdrohne. Nun schickt das Ministerium seinen Vize zum Einkauf in die Türkei.
Die Bürger der Baltenrepublik Litauen haben mehr als fünf Millionen Euro für den Kauf einer Kampfdrohne für die ukrainischen Streitkräfte gespendet. Das Geld kam bei einer öffentlichen Spendenaktion zusammen, die nur dreieinhalb Tage dauerte und am Samstagabend endete. Litauen hat 2,8 Millionen Einwohner.
"Vermutlich das erste Mal in der Geschichte, können die Staatsbürger eines Staates eine solche schwere Waffe kaufen und einem anderen Staat spenden", sagte Andrias Tapinus vom Internet-Fernsehsender Laisves TV, der die Spendenaktion ins Leben gerufen hatte. Nach Angaben der Initiatoren soll das Geld nun dem litauischen Verteidigungsministerium übergeben werden, welches die Drohne und die dazugehörende Munition kaufen solle.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit geht es dabei um die Drohne vom Typ Bayraktar. Die Ukraine verfügt bereits über mehrere Drohnen des Typs. Sie kann sowohl für die Aufklärung als auch im Kampf genutzt werden. Der "Stern" hatte Mitte April von einem Stückpreis von rund zwei Millionen Dollar gesprochen
Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas kündigte an, sein Stellvertreter werde in der kommenden Woche in die Türkei reisen, um eine vorläufige Bestellung zu unterzeichnen. Er schränkte jedoch ein, es werde "viel Papierkram" geben. Die Regierung setze aber auf eine "wohlwollende" Herangehensweise aller Beteiligten.
Die ukrainische Armee nutzt türkische Kampfdrohnen seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar gegen die Angreifer. Die Regierung in Kiew bezeichnet diese Drohnen als besonders schlagkräftige Waffen im Kampf gegen Russland
Quelle: ntv.de, jwu/dpa