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Dutzende Flugzeuge verloren London: Russische Luftwaffe schwächelt noch immer

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Ein russisches Flugzeug bei einer Flugshow in Tambow.

Ein russisches Flugzeug bei einer Flugshow in Tambow.

(Foto: picture alliance / Russian Look)

Wie stark ist die russische Luftwaffe? Laut dem britischen Verteidigungsministerium fliegt diese zwar zuletzt wieder mehr Angriffe. Dennoch halten die Briten eine Ausdehnung des Luftkriegs derzeit für unwahrscheinlich.

Russland kann sich im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste weiterhin kaum auf seine Luftwaffe verlassen. Zwar hätten russische Kampfflugzeuge zuletzt wieder mehr Angriffe geflogen, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Allerdings könnten sie ihre eigentliche Schlüsselrolle nicht ausüben, da sie fast ausschließlich über russisch kontrolliertem Gebiet eingesetzt würden, hieß es.

Grund sei einerseits die funktionierende ukrainische Flugabwehr. Außerdem seien die Kampfjets wegen der Gefahr ukrainischer Angriffe auf russische Flugplätze über mehrere Basen verstreut worden. Eine Ausdehnung des Luftkriegs sei unter den aktuellen Umständen unwahrscheinlich, so das britische Ministerium. Dies würde zu "untragbaren Flugzeugverlusten" führen. "Insgesamt schneidet die russische Luftwaffe im Krieg weiterhin schlecht ab", hieß es. Mit schätzungsweise 1500 Militärflugzeugen sei die russische Luftwaffe allerdings trotz des Verlusts von etwa 130 Maschinen seit Kriegsbeginn weitgehend intakt, heißt es in London weiter.

Kiew: Ballons aus Russland über der Ukraine

Die ukrainische Luftwaffe sichtete zuletzt allerdings mehrere aus Russland gestartete Ballons über der Hauptstadt Kiew. Die meisten davon seien abgeschossen worden, hieß es von ukrainischer Seite. Offizielle Stellen in Kiew erklärten am Mittwoch, die Ballons könnten mit Aufklärungsausrüstung ausgestattet und gestartet worden sein, um "unsere Luftabwehr aufzudecken und zu erschöpfen".

Die Ukraine selbst fordert seit Kriegsbeginn Kampfjets zur Verteidigung - was die westlichen Alliierten bisher aber ablehnen. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace dämpfte erst Mittwoch die Hoffnungen auf schnelle Kampfjet-Lieferungen. Es dauere sehr lange, das Fliegen mit solchen Jets zu lernen, außerdem werde - ähnlich wie bei einem Formel-1-Team - eine ganze Crew benötigt. "Und wir werden nicht 200 Mitglieder der Royal Air Force in Kriegszeiten in die Ukraine schicken."

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 16. Februar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP

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