"Das schafft kein Land alleine" London richtet internationales KI-Gipfeltreffen aus
08.06.2023, 15:37 Uhr Artikel anhören
Es müsse sichergestellt werden, dass KI auf sichere Weise entwickelt und genutzt wird, sagte Sunak.
(Foto: picture alliance / empics)
Im Herbst will Großbritannien ein erstes internationales Treffen zu Künstlicher Intelligenz ausrichten. Die Technologie habe "unglaubliches Potenzial", allerdings müsse auch über Risiken gesprochen werden, mahnt Premier Sunak. Derweil bemüht sich die EU um erste Gesetze zur Regulierung von KI.
Großbritannien wird in diesem Jahr das erste internationale Gipfeltreffen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) ausrichten. Ziel sei ein globales Vorgehen, um die mit dieser Technologie verbundenen Risiken zu begrenzen, sagte der britische Premierminister Rishi Sunak am Mittwoch bei einem Besuch in Washington.
"KI hat ein unglaubliches Potenzial, um unser Leben zum Besseren zu wandeln. Aber wir müssen sicherstellen, dass es auf sichere Weise entwickelt und genutzt wird", sagte Sunak vor einem für Donnerstag geplanten Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus. Dies könne kein Land alleine schaffen. "Immer und immer wieder" seien im Laufe der Geschichte neue revolutionäre Technologien geschaffen worden, "die wir zum Wohle der Menschheit genutzt haben", sagte Sunak weiter. Dies müsse nun erneut umgesetzt werden. Der Gipfel werde voraussichtlich im Herbst stattfinden und "gleichgesinnte Länder" zusammenführen, um Grundlagen für eine Regulierung zu schaffen", sagte ein Sprecher des britischen Regierungschefs.
EU und USA feilen an Verhaltenskodex
Die Europäische Union (EU) und die USA hatten Ende Mai einen Entwurf für einen freiwilligen gemeinsamen Verhaltenskodex für Künstliche Intelligenz angekündigt. Dieser soll laut EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager "in den nächsten Wochen" vorgelegt werden.
In der EU läuft derzeit ein Gesetzgebungsprozess, um die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz einzuschränken. Der bisherige EU-Gesetzesentwurf sieht etwa Verbote von biometrischer Überwachung, Emotionserkennung und Systemen zur Vorhersage von Verbrechen vor. Überdies sollen Systeme wie ChatGPT oder Midjourney besonderen Regeln unterliegen. Bilder und Texte, die in solchen Programmen entstehen, sollen auch als solche erkennbar sein.
Ende Mai hatte eine Reihe von Experten vor dem "Risiko einer Auslöschung" durch KI gewarnt. In einer kurzen Erklärung hieß es, die Bewältigung der von KI ausgehenden Risiken solle "neben anderen gesellschaftlichen Risiken wie Pandemien und einem Atomkrieg eine globale Priorität" sein.
Quelle: ntv.de, lno/AFP