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Moskau bestätigt toten General London schätzt Zahl russischer Opfer auf 320.000

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Die Zahlen schwanken je nach Quelle. Fakt ist aber: In der Ukraine sind Zehntausende russische Soldaten gefallen.

Die Zahlen schwanken je nach Quelle. Fakt ist aber: In der Ukraine sind Zehntausende russische Soldaten gefallen.

(Foto: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire)

Die Zahl der getöteten und verwundeten russischen Soldaten im Ukraine-Krieg ist ein großes Mysterium. Schätzungen gehen weit auseinander. Aktuelle Zahlen aus London fallen vergleichsweise moderat aus. Dennoch wird allein bei toten Soldaten eine hohe fünfstellige Zahl genannt.

Beim Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach britischen Schätzungen bisher etwa 70.000 Russen getötet worden. Dabei handele es sich um 50.000 reguläre Soldaten sowie 20.000 Mitglieder der Privatarmee Wagner, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Der mittlerweile getötete Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin hatte die Zahl getöteter Söldner bei den Kämpfen um das ostukrainische Bachmut einst selbst mit 20.000 angegeben. Die Zahl der Verwundeten zwischen dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 und Ende November 2023 wird in London auf 180.000 bis 240.000 Soldaten und 40.000 Wagner-Kämpfer geschätzt.

"Dies ergibt eine geschätzte Spanne von insgesamt 290.000 bis 350.000 Opfern unter russischen Kombattanten. Der Mittelwert der Schätzung liegt bei insgesamt 320.000 russischen Opfern", hieß es weiter. Genaue Angaben seien schwierig. Selbst in Russland sei die Gesamtzahl der Toten und Verwundeten wahrscheinlich nicht bekannt, da innerhalb des Militärs eine etablierte Kultur unehrlicher Berichterstattung herrsche. Zu ukrainischen Verlusten machte die Behörde keine Angaben.

Das ukrainische Militär gibt die Zahl getöteter russischer Soldaten in der Ukraine dagegen bereits mit mehr als 330.000 an. Die Zahlen sind ebenfalls nicht überprüfbar, werden aber als massiv überhöht eingeschätzt. Gleiches betrifft die Zahlen zerstörten russischen Kriegsgeräts. Hierzu sind die Angaben des unabhängigen niederländischen Portals Oryx deutlich valider. Mit Angaben eigener getöteter und verwundeter Soldaten hält sich die Ukraine ebenfalls zurück.

Russland bestätigt Tod ranghohen Offiziers

Nach NATO-Einschätzung von Ende November hat die Zahl der getöteten oder verwundeten russischen Soldaten die Marke von 300.000 überschritten. Im Sommer hatte die "New York Times" unter Berufung auf US-Regierungsbeamte von 120.000 getöteten und 170.000 bis 180.000 verwundeten russischen Soldaten berichtet. Für die Ukraine wurde demnach von etwa 70.000 getöteten und 100.000 bis 120.000 verletzten Soldaten ausgegangen.

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Eine offizielle Bestätigung eines Todesfalls durch die russische Militärführung gibt es allerdings aktuell. "Im Kampfeinsatz im Gebiet der militärischen Spezialoperation ist der stellvertretende Kommandeur des 14. Armeekorps der Nordmeerflotte, Generalmajor Wladimir Sawadski, gefallen", teilte der Gouverneur der Region Woronesch, Alexander Gussew, auf seinem Telegram-Kanal mit.

Über den Tod des ranghohen Offiziers hatten in der vergangenen Woche bereits ukrainische Medien berichtet. Gussew sprach in dem Kondolenzschreiben von einem "schweren Verlust". Der General habe bis August 2021 die 4. Garde-Panzer-Division Kantemirow geführt, zu der das Gebiet Woronesch traditionell gute Beziehungen unterhalte.

Sawadski wurde demnach 45 Jahre alt. Vor der Traueranzeige für Sawadski hatte das russische Militär den Tod von insgesamt sechs Generälen in der Ukraine bestätigt. Nach ukrainischen Angaben sind hingegen mindestens zwölf russische Generäle in dem von Moskau entfesselten Angriffskrieg gefallen.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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