"Friedensdividende ist vorbei" London sieht Weltordnung gefährdet
15.01.2024, 14:21 Uhr Artikel anhören
Shapps ruft bei seiner Rede in London dazu auf, Putin die Stirn zu bieten.
(Foto: AP)
Der britische Verteidigungsminister Shapps plädiert eindringlich für eine weitere Unterstützung der Ukraine. Kremlchef Putin glaube, dem Westen mangele es an Durchhaltevermögen. Man müsse ihm "das Gegenteil beweisen".
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat Großbritannien nach eigenen Angaben bisher mehr als 60.000 ukrainische Soldaten ausgebildet. Diese Zahl nannte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in einer Rede in London.
Shapps warnte, die internationale Gemeinschaft dürfe in ihrer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen. Der russische Präsident Wladimir Putin sei der Ansicht, dem Westen mangele es an Durchhaltevermögen. "Da die zukünftige Weltordnung auf dem Spiel steht, müssen wir ihm das Gegenteil beweisen", sagte Shapps.
Shapps mahnte, es sei entscheidend, dass die NATO-Staaten ihre Verteidigungsausgaben wie im Sommer vereinbart auf mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöhen. "Jetzt ist es für alle verbündeten und demokratischen Nationen auf der ganzen Welt an der Zeit, dafür zu sorgen, dass ihre Verteidigungsausgaben steigen, denn die Ära der Friedensdividende ist vorbei", sagte der Minister.
Das Vereinigte Königreich wende derzeit mehr als 50 Milliarden Pfund (58,16 Mrd Euro) für Verteidigung auf und liege damit deutlich über der 2-Prozent-Vorgabe. Shapps sagte zugleich, Großbritannien strebe wie angekündigt Ausgaben in Höhe von 2,5 Prozent des BIP an. Die 31 NATO-Staaten hatten sich im vergangenen Sommer angesichts der Bedrohungen durch Russland auf eine Verschärfung des gemeinsamen Ziels für die nationalen Verteidigungsausgaben verständigt.
Premierminister Rishi Sunak hatte kürzlich bei einem Besuch in Kiew der Ukraine weitere Unterstützung zugesichert und dabei angekündigt, Militärhilfe in Höhe von 2,5 Milliarden Pfund, umgerechnet 2,9 Milliarden Euro, zu leisten. Zu dem Paket gehören auch Tausende Kampfdrohnen. Sunak sagte der Ukraine Unterstützung jetzt, aber auch für den Fall eines künftigen Konflikts mit Russland zu. Dies solle bis zu einem möglichen NATO-Beitritt des osteuropäischen Landes gelten, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa