Politik

"Mit Mädchen gekuschelt" Lukaschenko spricht über seine Krankheit

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Nach seinem Besuch bei der Militärparade in Moskau zeigt sich Alexander Lukaschenko fast eine Woche nicht in der Öffentlichkeit, was Spekulationen über eine mögliche Krankheit des Diktators auslöst. Jetzt ist der 68-Jährige zurück. In Minsk "beruhigt" er seine Minister: "Ihr werdet mich noch sehr lange ertragen müssen."

Nach zahlreichen Spekulationen über seinen Gesundheitszustand hat sich der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko erstmals zu seiner offenbar überstandenen Krankheit geäußert. "Wenn jemand denkt, dass ich vorhabe, zu sterben, beruhigt euch", sagte der 68-Jährige bei einem Treffen mit Ministern und Gouverneuren des Landes. "Das ist nichts weiter als müßige Spekulation in Messengers und Telegram-Kanälen. Adenovirus oder was war es? Ja, Adenovirus", erklärte Lukaschenko.

Normalerweise sei diese Krankheit "in drei Tagen" auskuriert, sagte Lukaschenko. Er habe sich aber wegen seines vollen Terminkalenders nicht behandeln lassen können: "Mal musste ich nach Moskau fahren, mal nach Leningrad (sowjetischer Name des heutigen St. Petersburg – Anm. d. Red.), mal zu Subbotniks (In der Sowjetunion entstandene Bezeichnung für unbezahlten Arbeitseinsatz am Samstag), dann hast du mich in Grodno auf den Platz geschleppt, wo wir mit diesen Mädchen gekuschelt haben, mal nach Gomel", erklärte Lukaschenko, an den Gouverneur der Region Grodno, Wladimir Karanik, gewandt. Ende April hatte Lukaschenko ein Eishockeyspiel in der Stadt im Westen von Belarus besucht. Danach traf er auf dem Lenin-Platz im Zentrum der Stadt mehrere junge Leute. Nach einem kurzen Flirt mit den jungen Frauen – "Na, Mädels, gehen wir in die Disko?" – hatte er sich mit ihnen unterhalten und für Fotos posiert, wie im Staatsfernsehen zu sehen war.

"Ich habe also nicht vor, zu sterben, Leute", resümierte der 68-Jährige beim Treffen mit seinen Ministern in Minsk. "Ihr werdet mich noch sehr lange ertragen müssen."

Regierung hüllte sich in Schweigen

Nach der Militärparade am 9. Mai in Moskau, bei der er angeschlagen wirkte, hatte sich Lukaschenko fast eine Woche nicht in der Öffentlichkeit gezeigt. Da die Regierung keine Angaben zu seinem Gesundheitszustand machte, wurde darüber spekuliert, dass der Diktator möglicherweise krank sei. Sechs Tage später tauchte er wieder auf. Auf den veröffentlichten Aufnahmen sah Lukaschenko ungesund aus, was die Spekulationen weiter anheizte.

Adenoviren sind laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Erregergruppe, die eine Vielzahl von Erkrankungen auslöst, unter anderem der Atemwege, des Magen-Darm-Traktes oder der Augenbindehaut und Hornhaut. Die Viren sind hoch ansteckend und widerstandsfähig.

Quelle: ntv.de, uzh

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