Botschafter plötzlich verstorben Maas: Heckers Tod nicht in Verbindung mit Dienst
06.09.2021, 14:04 Uhr
"Jan Hecker hat viel geleistet und dabei nie das Rampenlicht gesucht", sagt Maas.
(Foto: picture alliance/dpa)
Kurz nach seinem Amtsantritt in China verstirbt der deutsche Botschafter Jan Hecker unerwartet in Peking. Der 54-Jährige galt als enger Vertrauter von Kanzlerin Merkel. Außenminister Maas zufolge steht der Todesfall in keinem Zusammenhang zu Heckers dienstlicher Tätigkeit.
Nach dem überraschenden Tod des deutschen Botschafters in China, Jan Hecker, deutet laut Außenminister Heiko Maas nichts auf eine Verbindung zu dessen Arbeit hin. "Wir haben aufgrund der Todesumstände keine Hinweise, dass Jan Heckers Tod in irgendeinem Zusammenhang mit seiner dienstlichen Funktion als deutscher Botschafter in Peking steht", sagte Maas bei einem Besuch des Bundesamts für Auswärtige Angelegenheiten in Brandenburg/Havel. "Das ist für uns alle ein großer Schock gewesen, der uns völlig unvorbereitet getroffen hat."
Der neue Botschafter in China war nur kurz nach dem Antritt seines Postens in Peking überraschend gestorben. Der 54-Jährige war vor der Übernahme der wichtigen diplomatischen Funktion in Chinas Hauptstadt als enger außenpolitischer Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel tätig. Die Ursache seines Todes blieb zunächst unklar.
"Es ist für uns alle schwer zu fassen, was dort geschehen ist und dass ein Mensch so unvermittelt aus dem Leben gerissen wird, mit dem man vor kurzem noch zusammengesessen hat und wirklich große und wichtige Fragen erarbeitet hat", sagte der Außenminister. "Jan Hecker hat viel geleistet und dabei nie das Rampenlicht gesucht." Er betonte: "Für alles Weitere gilt: Auch ein Diplomat und seine Familie haben ein Recht auf Privatsphäre und darauf, in Frieden zu trauern."
Vor seiner Entsendung nach China war Hecker im Kanzleramt seit 2017 Leiter der Abteilung Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik. Nach der Bundestagswahl und dem Ende der Kanzlerschaft Merkels sollte Hecker nach Einschätzung von Beobachtern für Kontinuität in dem schwierigen Verhältnis zur aufstrebenden Großmacht China sorgen. Vertreter des chinesischen Außenministeriums hatten seine Ernennung ausdrücklich begrüßt und auf seine Nähe zur Kanzlerin verwiesen, die in den zunehmenden Spannungen Europas mit China einen eher zurückhaltenden Kurs vertritt.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa