Inzidenzen in Frankreich steigen Macron: "Situation mehr als schwierig"
11.08.2021, 16:15 Uhr
Die Corona-Lage auf den französischen Inseln Guadeloupe und Martinique bezeichnete Macron als dramatisch.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Während Deutschland die Pandemie weitgehend im Griff hat, steigen die Corona-Zahlen in Frankreich wieder stark an. Besonders besorgt zeigt sich Präsident Macron über die "Explosion schwerer Verläufe" auf den französischen Antillen.
Angesichts immer weiter steigender Infektionszahlen hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zu Wachsamkeit aufgerufen. "Unter dem Einfluss der sogenannten Deltavariante ist die Gesundheitssituation mehr als schwierig", sagte er in der präsidialen Sommerresidenz in Brégançon zum Auftakt eines Beratungstreffens. Die Gesundheitskrise sei noch nicht überstanden. Höchst besorgt zeigte sich der Präsident ob der Lage in den Überseegebieten Guadeloupe und Martinique. Die dramatische Lage dort erfordere die uneingeschränkte Solidarität der gesamten Nation. Mehr als 300 Einsatzkräfte aus dem Pflegebereich und der Feuerwehr erreichten die beiden karibischen Inseln diese Woche vom französischen Festland aus.
In den vergangenen Wochen waren die Infektionszahlen auf den französischen Antillen in die Höhe geschossen. Innerhalb einer Woche steckten sich auf Martinique auf 100.000 Menschen zuletzt mehr als 1100 an, auf Guadeloupe lag der Wert sogar über 1800. Vollständig geimpft seien aber nur etwa 20 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen, sagte Macron. Landesweit liegt die Impfquote mit etwa 56 Prozent deutlich höher. Die Kapazität in den Krankenhäusern auf den Inseln sei begrenzt, es gebe eine "Explosion schwerer Verläufe". Um das Aufflammen des Virus in den Griff zu bekommen, sind die beiden Inseln bereits im Lockdown.
Überseeminister Sébastien Lecornu kündigte dem Sender France Info zufolge an, dass die Regeln auf Guadeloupe dennoch weiter verschärft werden müssten. Auch auf dem französischen Festland bereite die Gesundheitssituation Sorge, sagte Macron, etwa in den südlichen Regionen Provence-Alpes-Côte-d'Azur und Okzitanien sowie auf Korsika. In den dortigen Krankenhäusern wurden Notfallpläne aktiviert, um mehr Patienten aufnehmen zu können.
Landesweit steckten sich zuletzt auf 100.000 Menschen innerhalb einer Woche etwa 235 an. Die Infektionen schießen aber nicht mehr so schnell in die Höhe wie noch im Juli. Macron zufolge wird man noch mehrere Monate mit dem Virus leben müssen. Ziel sei es, alle Französinnen und Franzosen, die geimpft werden könnten, zu impfen.
Quelle: ntv.de, can/dpa