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Landesweit Hunderte Festnahmen Mehr als 200 Russen nach Nawalny-Gedenken verurteilt

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In Russland wurden nach dem Tod von Nawalny mehr als 400 an Gedenkfeiern Teilnehmende wegen "Störung der öffentlichen Ordnung" festgenommen.

In Russland wurden nach dem Tod von Nawalny mehr als 400 an Gedenkfeiern Teilnehmende wegen "Störung der öffentlichen Ordnung" festgenommen.

(Foto: REUTERS)

In Russland versammeln sich nach dem Tod des Kreml-Gegners Nawalny vielerorts Menschen und erinnern an die Opfer politischer Gewalt. Bürgerrechtlern zufolge werden mehr als 400 festgenommen. Russische Gerichte urteilen sie in Eilverfahren ab.

Nach dem Tod des Kremlgegners Alexej Nawalny in Haft haben russische Gerichte in Eilverfahren bisher mehr als 200 Strafen gegen die an spontanem Gedenken teilnehmenden Trauernden verhängt. Allein in St. Petersburg ordneten die Gerichte der Millionenmetropole gegen 199 Menschen Arrest oder Geldstrafen an, auch in der russischen Hauptstadt Moskau gab es mehrere solcher administrativen Strafen. In St. Petersburg kamen mehr als 154 Menschen in eine Arrestzelle, die meisten für mehrere Tage.

Seit Freitag legen Menschen in Russland immer wieder Blumen nieder oder zünden Kerzen an Denkmälern für die Opfer politischer Gewalt in Russland. Dabei gab es nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 400 Festnahmen in mehr als 30 Städten landesweit.

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Die Strafen vor den Gerichten in St. Petersburg ergingen laut den Protokollen wegen Störung der öffentlichen Ordnung nach unerlaubten Versammlungen auf einem öffentlichen Platz. Dafür drohen laut Gesetz in Russland Geldstrafen bis zu 20.000 Rubel, Pflichtarbeitsstunden für die Allgemeinheit oder bis zu 15 Tage Arrest. Nach offiziellen Angaben war der Gegner von Kremlchef Wladimir Putin am Freitag in dem Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" gestorben.

Die Todesursache und der Ort, an dem die Leiche aufbewahrt wird, sind weiter unklar. Nach offiziellen Angaben brach der körperlich geschwächte Nawalny nach vielen Tagen in immer wieder angeordneter Einzelhaft bei einem Hofgang in dem Lager nördlich des Polarkreises bei eisigen Temperaturen zusammen. Wiederbelebungsversuche waren nach Angaben des Strafvollzugs erfolglos.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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