Politik

Sachsen und Niedersachsen Mehrere Asylheime haben gebrannt

In Aue wird die Brandursache  noch untersucht.

In Aue wird die Brandursache noch untersucht.

(Foto: twitter.com/@juergenfreitag)

Erst wird in Niedersachsen mitten in der Nacht ein Brandsatz durch das Fenster einer Flüchtlingsunterkunft geworfen, während im Nebenraum eine Mutter und ihre drei kleinen Kinder schlafen. Dann brennt auch in Sachsen wieder eine Asylbewerberunterkunft.

In Sachsen hat wieder eine Asylbewerberunterkunft gebrannt. Das Feuer brach in einer bewohnten Unterkunft in Aue aus. Wie ein Sprecher der Polizei im sächsischen Chemnitz mitteilte, mussten 70 Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Verletzt wurde niemand. Den Angaben der Polizei zufolge ist das Gebäude noch bewohnbar.Informationen zur Brandursache und einem möglichen fremdenfeindlichen Hintergrund gibt es bisher nicht.

Laut einem Bericht der Chemnitzer "Freien Presse" wurde im Zusammenhang mit dem Feuer ein älterer Mann festgenommen. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage allerdings lediglich, dass es gebrannt hatte. Ihren Angaben zufolge hatten Unbekannte bereits in der Nacht auf dem Gelände einen Müllcontainer angezündet.

Familie entgeht Brandanschlag knapp

Der Täter warf einen Molotow-Cocktail durch das Fenster.

Der Täter warf einen Molotow-Cocktail durch das Fenster.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit einem Molotow-Cocktail haben Unbekannte einen Brandanschlag auf eine Asylbewerber-Unterkunft im niedersächsischen Salzhemmendorf bei Hameln verübt. "Der Brandsatz wurde in der Nacht zum Freitag durch ein geschlossenes Fenster in die Wohnung in dem ehemaligen Schulgebäude geschleudert", sagte ein Polizeisprecher. Ein Teppich und eine Matratze gerieten in Brand. Die von Anwohnern alarmierte Feuerwehr konnte den Brand löschen.

Eine Mutter und deren drei kleine Kinder, die im Nebenraum schliefen, seien zum Glück unverletzt geblieben. Die Familie wurde in einer anderen Unterkunft untergebracht. Dort werden die Mutter und die Kinder psychologisch betreut.

Die Polizei fahndet nach einem Fahrzeug, das am Tatort gesehen wurde. Die Ermittler vernahmen Zeugen zu dem Anschlag. In der ehemaligen Schule sind nach Polizeiangaben mehr als 30 Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern untergebracht.

20.000 Euro Belohnung

Schon in den vergangenen Tagen waren mehrfach Brandanschläge auf Flüchtlingswohnhäuser oder geplante Unterkünfte verübt worden, darunter in Brandenburg, Berlin und Sachsen. Nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im brandenburgischen Nauen hat die Landesregierung eine Belohnung von 20.000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung der Täter führen.

Die ausgesetzte Belohnung sei "ein klares Signal an alle, die glauben mit Gewalt und auf Kosten der Ärmsten ihre rassistische Ideologie durchsetzen zu können", sagte Brandenburgs Justizminister Helmuth Markov . "Wir als Gesellschaft lassen uns nicht in Geiselhaft nehmen von jenen, die jeglichen Anstand und jegliches Mitgefühl verloren haben."

In Nauen war am frühen Dienstagmorgen eine Turnhalle abgebrannt. Dort sollten Asylbewerber untergebracht werden. Bei der Untersuchung des Brandortes waren Spuren eines Brandbeschleunigers nachgewiesen worden. In der Kleinstadt hatte es in den vergangenen Monaten wiederholt Proteste gegen die Unterbringung von Flüchtlingen gegeben. Daran beteiligt waren auch Neonazis.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen