Politik

"Stehen zum Pariser Abkommen" Merkel holt sich Rückenwind für G20-Gipfel

Italiens Paolo Gentiloni, Spaniens Mariano Rajoy, Frankreichs Emmanuel Macron, Angela Merkel, Hollands Mark Rutte und Norwegens Erna Solberg (v.l.n.r.) sind sich beim Klimaschutz einig.

Italiens Paolo Gentiloni, Spaniens Mariano Rajoy, Frankreichs Emmanuel Macron, Angela Merkel, Hollands Mark Rutte und Norwegens Erna Solberg (v.l.n.r.) sind sich beim Klimaschutz einig.

(Foto: AP)

Vor dem G20-Gipfel in Hamburg versichert sich Kanzlerin Merkel einer gemeinsamen Linie mit den europäischen Partnern: Vor allem beim Klimaschutz will Europa mit einer Stimme sprechen - eine Botschaft, die nicht nur bei US-Präsident Trump ankommen soll.

Die europäischen Länder wollen sich beim G20-Gipfel in Hamburg gemeinsam für das Pariser Klimaschutzabkommen einsetzen - gegen den Widerstand der Vereinigten Staaten. Bei einem Vorbereitungstreffen in Berlin sei darüber gesprochen worden, "dass wir alle zum Pariser Abkommen stehen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach den Beratungen. Dies sei eine "wichtige Botschaft" auch an die Entwicklungsländer. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekräftigte: "Wir werden unser Festhalten am Pariser Abkommen noch einmal unterstreichen."

US-Präsident Donald Trump hatte nach dem G7-Gipfel im Mai den Ausstieg der USA aus dem Vertrag angekündigt. Vor dem Hintergrund seiner Abschottungspolitik betonte Merkel ihren multilateralen Ansatz für das Treffen am 7. und 8. Juli. Hauptziel sei die Entwicklung von inklusivem Wachstum, um die Beschäftigung anzukurbeln. Man dürfe sich aber nicht nur mit sich selbst beschäftigen, sondern müsse dafür auch auf multilaterale Abkommen und Regeln setzen. Die Kanzlerin betonte, alle Teilnehmer an dem Treffen stünden zum Pariser Abkommen in Kampf gegen den Klimawandel.

"Wir bedauern, - ich sage das für Deutschland jedenfalls - dass die Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Abkommen ausgetreten sind", sagte Merkel weiter. Über die Fragen des Klimawandels solle "natürlich" auch in Hamburg gesprochen werden. Ausdrücklich betonten aber sowohl die Kanzlerin als auch Macron, dass man Trump nicht isolieren wolle. Es gebe zwar Differenzen, aber auch viele Gemeinsamkeiten - etwa beim Kampf gegen Terrorismus.

Macron: "Nie dagewesene Herausforderungen"

"Wir wollen als europäische Teilnehmer auf dem G20-Gipfel gemeinsam einen Beitrag dazu leisten, dass wir ein entschlossenes Handeln für die Sorgen, für die Aufgaben der Welt von G20 aus aussenden", sagte Merkel. "Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns und werden hier auch versuchen, gemeinsam zu agieren", ergänzte sie.

Präsident Macron sprach von bislang ungekannten Herausforderungen, vor denen die G20 steht. "Wir erleben einen Moment, der noch nicht dagewesen ist", so Macron. "Die internationalen Risiken waren fast nie kritischer als heute." Macron nannte neben dem Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen auch die Probleme und Herausforderungen bei Migration und Handel sowie den Kampf gegen den Terrorismus. Europa müsse die "gemeinsamen Güter, die uns einen, verteidigen".

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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