"Keine Entscheidung getroffen" Minister dementiert frühe Johnson-Rückkehr
24.04.2020, 13:09 Uhr
Weilt noch auf seinem Landsitz: Boris Johnson.
(Foto: via REUTERS)
Zurzeit wird die britische Regierung von Außenminister Raab geführt. Einer baldigen Rückkehr Boris Johnsons nach dessen Covid-19-Erkrankung erteilt London nun eine Absage. Wann der Premierminister die Regierungsarbeit wieder aufnimmt, bleibt offen.
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach der mit dem Coronavirus infizierte Premierminister Boris Johnson bereits am Montag die Regierungsarbeit wieder aufnehmen will. Johnson sei "in sehr guter Verfassung" und erhole sich gut von seiner Covid-19-Erkrankung, sagte Hancock im Sender Sky News. Eine Entscheidung über den Zeitpunkt seiner Rückkehr sei jedoch noch nicht getroffen worden.
"Ich bin sicher, er wird zurückkommen, sobald seine Ärzte es ihm empfehlen", sagte Hancock. Zuvor hatte die Zeitung "Telegraph" berichtet, dass Johnson zu Beginn der kommenden Woche die Amtsgeschäfte wieder übernehmen wolle. Als Stellvertreter Johnsons fungiert derzeit Außenminister Dominic Raab.
Johnson erholt sich auf Landsitz
Der Premier nehme Anrufe entgegen und bleibe "in Kontakt", sagte Hancock. Nach Angaben seines Sprechers sprach Johnson diese Woche unter anderem mit US-Präsident Donald Trump und Königin Elizabeth II.
Johnson war schwer an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt und musste zwischenzeitlich auf der Intensivstation behandelt werden. Am 12. April wurde er aus dem Krankenhaus entlassen, seither erholt er sich auf dem Landsitz Chequers nahe London.
US-Präsident Trump sagte am Donnerstag bei einem Pressebriefing, er habe mit Johnson telefoniert und sei überrascht gewesen, wie gut es ihm gehe. "Er ist wie der alte Boris. Unglaubliche Energie", sagte Trump.
Das Vereinigte Königreich ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Fast 19.000 Menschen starben dort nach offiziellen Angaben an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Experten gehen jedoch von einer weitaus größeren Dunkelziffer aus, da in der offiziellen Statistik nur die Corona-Toten in Krankenhäusern erfasst werden, nicht aber die Menschen, die zu Hause oder in Pflegeheimen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion sterben.
Quelle: ntv.de, mba/AFP