Maskendeals während Corona Ministerium-Berater soll für Sex Interna weitergegeben haben
28.04.2023, 15:29 Uhr Artikel anhören
Was hinter verschlossenen Türen besprochen wurde, drang durch die Affäre nach außen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Zu Hochzeiten der Corona-Pandemie setzt das Bundesgesundheitsministerium alles daran, Schutzmaterialien zu erwerben. Dabei wird es auch von externen Beratern unterstützt. Einer von ihnen bietet einer jungen Frau, die für eine Masken-Firma arbeitet, Informationen an - als Gegenleistung für Sex.
Weil er Interna des Bundesgesundheitsministeriums gegen sexuelle Gefälligkeiten verraten haben soll, hat die Berliner Staatsanwaltschaft einen 51-Jährigen angeklagt. Sie wirft dem Mann Bestechlichkeit und Verletzung von Privat- und Dienstgeheimnissen vor, wie die Behörde mitteilte.
Der Mann habe als Leiter des Qualitätsteams einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft das Ministerium während der Corona-Pandemie zwischen Juli 2020 und Januar 2021 beim Kauf von Masken, Kitteln und anderen Materialien beraten. Interna dazu soll er dann an eine 29-Jährige gegeben haben, deren Firma gegen das Ministerium klagte wegen Lieferverträgen von Atemschutzmasken. Sowohl das Ministerium als auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erstatteten demnach Anzeige.
Laut Staatsanwaltschaft soll der 51-Jährige der Frau bei einem Treffen Anfang Juli 2020 angeboten haben, ihr gegen sexuelle Gefälligkeiten bei dem Rechtsstreit zu helfen. Es soll dann zu mehreren Treffen der beiden gekommen sein, zudem soll die 29-Jährige dem Mann aufreizende Bilder geschickt haben. Der Berater soll ihr dafür beispielsweise interne Prüfberichte gegeben haben.
Im Januar 2021 soll dann die Frau versucht haben, den Mann für ihre Interessen einzuspannen, um erneut einen Vertrag über den Kauf von Masken zu bekommen. Laut Anklage hoffte sie darauf, er werde seinen Einfluss als Berater geltend machen. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau Bestechung sowie Anstiftung zur Verletzung von Privat- und Dienstgeheimnissen vor. Gegen beide soll es vor dem Amtsgericht Tiergarten zum Prozess kommen. Wie die Sache aufgeflogen ist, ist bislang nicht bekannt.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa