Bereit für jede "Provokation" Minsk: Verlegen Panzer an Ukraine-Grenze
11.08.2024, 14:52 Uhr Artikel anhören
Das Säbelrasseln setzt sich fort.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Lukaschenko behauptet, dass ukrainische Flugobjekte über Belarus abgeschossen wurden. Anschließend kündigt er an, mehr Soldaten, Raketen und Raketenwerfer in die Grenzregion zu schicken. Nun geht Belarus einen Schritt weiter.
Nach dem angeblichen Abschuss mehrerer ukrainischer Kampfdrohnen in Belarus verlegt das Verteidigungsministerium in Minsk nach eigenen Angaben nun Panzer an die Grenze. Das Ministerium veröffentlichte im Nachrichtenkanal Telegram ein Video, auf dem die Verladung von Panzern auf einen Schienentransport zu sehen ist. Die Einheiten seien in Bereitschaft versetzt worden, um Befehle auszuführen.
Zuvor hatte Machthaber Alexander Lukaschenko die Verstärkung der Truppenteile im Raum Gomel und Mosyr im Südosten des Landes angeordnet. Sie sollten dort auf mögliche Provokationen von ukrainischer Seite reagieren. Der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes, Andrii Demchenko, teilte am Nachmittag mit, dass man bislang keine zusätzliche Verlegung belarussischer Truppen an die Grenze habe feststellen können.
Lukaschenko hatte am Samstag über den mutmaßlichen Abschuss von mehreren ukrainischen Flugzielen informiert. Die Flugabwehr sei in volle Bereitschaft versetzt worden, weil etwa zehn Flugobjekte aus der Ukraine in den Luftraum von Belarus im Osten des Landes im Gebiet Kostjukowitschy eingedrungen seien.
Das Außenministerium teilte mit, dies sei ein "gefährlicher Versuch, die derzeitige Konfliktzone in unserer Region auszuweiten". Belarus werde sein Recht auf Selbstverteidigung nutzen und auf jede Provokation oder feindliche Handlungen angemessen reagieren. Verteidigungsminister Viktor Chrenin hatte am Samstag mitgeteilt, dass auch eine Verlegung von ballistischen Raketen "Iskander" sowie "Polones"-Raketenwerfern in die Region befohlen worden sei.
Belarus unterstützt Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon zu Kriegsbeginn vor fast zweieinhalb Jahren hatte das Land sein Gebiet russischen Truppen zur Verfügung gestellt, um von dort in den Norden der Ukraine einzumarschieren.
Quelle: ntv.de, hul/dpa