In großem Gefangenenaustausch Verurteilter Rico Krieger kommt aus Belarus frei
01.08.2024, 17:09 Uhr Artikel anhören
Gegen Rico K. wurde zunächst das Todesurteil aufgehoben, nun kam er in Freiheit.
(Foto: https://x.com/viasna96)
Was für eine Achterbahnfahrt für Rico Krieger: Zunächst kommt der Deutsche in Haft, dann wird ihm unter anderem wegen angeblicher Spionage der Prozess gemacht. Er wird zum Tode verurteilt. Dann die Wende: Erst wird das Urteil aufgehoben und nun kommt er frei.
Der in Belarus verurteilte Deutsche Rico Krieger kommt im Zuge des Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen ebenfalls frei. Das teilte das türkische Präsidialamt mit. Insgesamt kamen bei dem großangelegten Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Ländern, darunter die USA und Deutschland, 26 Häftlinge frei.
Krieger wurde vor zwei Wochen in Belarus zum Tode verurteilt. Der 30-Jährige, der seit November 2023 in Haft saß, wurde in einem Geheimprozess wegen sechs Straftatbeständen für schuldig befunden. Er war wegen Söldnertums, Spionage, Terrorismus, Schaffung einer extremistischen Vereinigung, Zerstörung eines Verkehrsobjekts und illegalem Umgang mit Waffen, Sprengstoff und Munition angeklagt.
Belarus ist das einzige europäische Land, in dem die Todesstrafe noch verhängt und vollstreckt wird. Laut Amnesty International wurden seit Anfang der 1990er Jahre bis zu 400 Menschen hingerichtet - allerdings nur selten ausländische Staatsbürger.
Die Verurteilung hing den Angaben zufolge mit dem Kastus-Kalinouski-Regiment zusammen, einem militärischen Verband aus belarussischen Bürgern, die an der Seite der Ukraine gegen Russland kämpfen. Unter anderem soll Krieger der belarussischen Organisation Wjasna zufolge angeklagt worden sein, "Explosionen" in Belarus organisiert zu haben. Welche Explosionen dem Mann zur Last gelegt werden, war jedoch unklar.
Die Wende kam am Dienstag. Da hob der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko das Todesurteil gegen Krieger auf. Er hatte zuvor ein Gnadengesuch an die Adresse des Präsidenten geschickt, erklärte der belarussische Geheimdienst KGB.
Quelle: ntv.de, als/rts