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Nach Raketentest im All Moskau: Sicherheit der ISS-Crew ist "Hauptpriorität"

Die Besatzung der ISS musste wegen Weltraumtrümmern in Deckung gehen.

Die Besatzung der ISS musste wegen Weltraumtrümmern in Deckung gehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Washington wirft Russland vor, mit einem Anti-Satelliten-Raketentest die ISS und die sieben Astronauten an Bord in Gefahr gebracht zu haben. In einer Erklärung geht die russische Weltraumbehörde zwar nicht direkt auf die Vorwürfe ein, beteuert aber, wie wichtig die Sicherheit der ISS-Crew sei.

Nach dem Vorwurf der USA, mit einem Raketentest die Internationale Raumstation gefährdet zu haben, hat Moskau die Sicherheit der ISS-Besatzung zur "Hauptpriorität" seines Handelns erklärt. In einer veröffentlichten Erklärung der russischen Weltraumbehörde Roskosmos hieß es: "Nur die gemeinsamen Anstrengungen aller Weltraummächte können eine Koexistenz im Weltraum mit höchstmöglicher Sicherheit garantieren."

Die "Hauptpriorität" Russlands sei immer die Sicherheit der ISS-Crew. Auf die US-Vorwürfe ging Roskosmos in der Erklärung nicht direkt ein. Washington hatte Russland am Montag vorgeworfen, mit einem Anti-Satelliten-Raketentest die ISS in Gefahr gebracht zu haben.

Russland habe "rücksichtslos" einen "destruktiven Test" mit einer Anti-Satelliten-Rakete vorgenommen und dabei einen eigenen Satelliten zerstört, erklärte US-Außenminister Antony Blinken. Dadurch seien 1500 nachverfolgbare Weltraumtrümmer und vermutlich "Hunderttausende" kleinerer Fragmente entstanden.

Wegen der Weltraumtrümmer waren die sieben Astronauten an Bord der ISS - unter ihnen der Deutsche Matthias Maurer - geweckt und aufgefordert worden, die Luken an der ISS zu schließen. Anschließend zogen sie sich für rund zwei Stunden in zwei an die Raumstation angedockte Raumfähren zurück. Die Raumkapseln können im Notfall zur Evakuierung genutzt werden.

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Das auf Daten über Satelliten spezialisierte Unternehmen Seradata erklärte, bei einem solchen Test sei ein alter sowjetischer Satellit namens Cosmos 1408 zerstört worden. Dessen Trümmer könnten jetzt die ISS bedroht haben.

Auch der Harvard-Astronom Jonathan McDowell hielt diese Erklärung für möglich. Das Weltraumkommando der US-Streitkräfte erklärte zunächst lediglich, es wisse von einem "Trümmer-erzeugenden Ereignis im Weltraum". "Wir arbeiten aktiv daran, das Trümmerfeld zu charakterisieren." Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos erklärte derweil, das Trümmerfeld habe sich wieder von der ISS entfernt. "Die Station befindet sich in der grünen Zone."

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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