Politik

IStGH-Haftbefehl gegen Putin Moskau schreibt weitere Richter zur Fahndung aus

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Er steht jetzt auch auf Moskaus Fahndungsliste: IStGH-Präsident Piotr Hofmanski.

Er steht jetzt auch auf Moskaus Fahndungsliste: IStGH-Präsident Piotr Hofmanski.

(Foto: IMAGO/Kyodo News)

Im März erlässt der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl gegen Kremlchef Putin und seine Kinderbeauftragte. Moskau setzt nun drei weitere ranghohe Beamte der Behörde auf die Fahndungsliste. Konkrete Vorwürfe gegen sie werden nicht genannt.

Die russische Justiz hat weitere Richter und ranghohe Beamte des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zur Fahndung ausgeschrieben. Das Innenministerium setzte den polnischen IStGH-Präsidenten Piotr Hofmanski, die aus Peru stammende Vizepräsidentin Luz del Carmen Ibáñez Carranza und den deutschen Richter Bertram Schmitt auf die Fahndungsliste, wie russische Staatsmedien berichteten.

Konkrete Vorwürfe oder Strafparagrafen gegen sie wurden dabei nicht genannt. Nachdem der Internationale Strafgerichtshof im März 2023 Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seine Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa wegen Verschleppung ukrainischer Kinder erlassen hatte, schrieb Moskau bereits mehrere IStGH-Richter und den Chefankläger der Behörde, Karim Khan, zur Fahndung aus.

Russland warf ihnen den "Angriff auf einen Vertreter einer ausländischen Regierung" vor. Damals bezeichnete der IStGH die russische Reaktion als "unbedeutend". Jetzt gab es von der Behörde im niederländischen Den Haag zunächst keine Reaktion. Russland führt seit 19 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der inzwischen mit einer Vielzahl an russischen Kriegsverbrechen in Verbindung gebracht wird.

Dazu gehört auch die Zwangsverschleppung ukrainischer Kinder. Kiew geht inzwischen von etwa 100.000 verschleppten Minderjährigen aus, von denen etwa 20.000 inzwischen identifiziert werden konnten. Der IStGH geht von einer direkten Verantwortung Putins und seiner Umgebung für die Kriegsverbrechen aus.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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