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Zivile Ziele getroffen Moskau überzieht Ukraine mit Drohnenangriffen

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In Charkiw muss die Feuerwehr mehrere Brände löschen. Acht Menschen brauchen ärztliche Hilfe.

In Charkiw muss die Feuerwehr mehrere Brände löschen. Acht Menschen brauchen ärztliche Hilfe.

(Foto: REUTERS)

Die Ukraine steht vor dem zweiten Kriegswinter. Während sich die feindlichen Truppen an der Front abnutzen, melden mehrere Landesteile heftige Drohnen-Einschläge. Die ukrainische Luftwaffe kann nur einen Teil abfangen.

Beim größten russischen Drohnenangriff seit Wochen wurde nach ukrainischen Angaben kritische Infrastruktur im Westen und Süden der Ukraine getroffen. Im Nordosten des Landes seien zivile Ziele in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw angegriffen worden, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synehubow, auf Telegram mit. "Wir sind uns bewusst, dass die russischen Terroristen mit dem nahenden Winter versuchen werden, mehr Schaden anzurichten", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den Angriffen. "Wir werden auf den Feind reagieren." Die Luftverteidigung sei in zehn Regionen aktiv gewesen.

Die Ukraine wappnet sich für einen zweiten Kriegswinter mit russischen Angriffen auf die Energieversorgung. Es gibt Warnungen, dass die Ukraine verletzlicher sei, da es weniger Überkapazitäten und kaum Ersatzteile gebe. Im vergangenen Winter hatte die Regierung nach zahlreichen Angriffen auf Kraftwerke zeitweise landesweite Beschränkungen für die Stromnutzung verhängt.

Die ukrainische Luftwaffe schoss nach eigenen Angaben 24 der 40 von Russland gestarteten "Schahed"-Drohnen ab. Der Drohnenangriff habe sich gegen Charkiw im Nordosten, Odessa und Cherson im Süden und die Region Lwiw an der ukrainischen Grenze zu Polen im Westen gerichtet. Auch eine X-59-Rakete sei abgeschossen worden.

Viele Brände, keine Todesopfer

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In der Region Lwiw sei eine Infrastruktureinrichtung fünf Mal getroffen worden, erklärte der Gouverneur von Lwiw, Maxym Kosyzkyj. Details zu den Schäden nannte er nicht. In der nahe gelegenen Region Iwano-Frankiwsk sei eine Militäreinrichtung getroffen worden, erklärte Gouverneurin Switlana Onischtschuk. Im Süden des Landes wurde nach Angaben des Gouverneurs der Region Odessa, Oleh Kiper, eine Infrastruktureinrichtung getroffen.

Bei dem Angriff auf Charkiw seien acht Privathäuser, ein dreistöckiges Gebäude, mehrere Autos und eine Autowerkstatt beschädigt worden, erklärte Innenminister Ihor Klymenko. Drohnen hätten zivile Infrastrukturen getroffen und Brände in und nahe der Stadt Charkiw verursacht, teilte Gouverneur Synehubow mit. Acht Menschen, darunter zwei Kinder, hätten aufgrund von akutem Stress ärztliche Hilfe benötigt.

Quelle: ntv.de, gut/rts

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