Einsatz im Gazastreifen? Musks Starlink-Angebot empört Israel
29.10.2023, 03:23 Uhr Artikel anhören
Elon Musk will sein Starlink-System Hilfsorganisationen im Gazastreifen zur Verfügung stellen.
(Foto: REUTERS)
Wie schon in der Ukraine will US-Milliardär Musk sein Kommunikationssystem Starlink in einem weiteren Kriegsgebiet einsetzen: dem Gazastreifen. Doch das Angebot stößt in Israel auf scharfe Kritik. "Die Hamas wird es für terroristische Aktivitäten nutzen", lautet der Vorwurf.
Israel hat mit Empörung auf Elon Musks Starlink-Angebot für Hilfsorganisationen im Gazastreifen reagiert. Kommunikationsminister Shlomo Karhi erklärte am Samstag (Ortszeit), Israel werde alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um dagegen vorzugehen. "Die Hamas wird es für terroristische Aktivitäten nutzen", schrieb Karhi.
"Vielleicht wäre Musk bereit, dies mit der Freilassung unserer entführten Babys, Söhne, Töchter, älteren Menschen zu verbinden. Sie alle! Bis dahin wird mein Büro alle Verbindungen zu Starlink kappen", schrieb Karhi weiter.
Elon Musk kündigte am Samstag über seine Plattform X an, dass der Satelliten-gestützte Internet-Anbieter von SpaceX, Starlink, Telekommunikations-Verbindungen von international anerkannten Hilfsorganisationen im Gazastreifen unterstützen wird. Dem Unternehmer zufolge ist noch nicht klar, wer für die Bodenverbindungen im Gazastreifen zuständig ist.
Israel weitet Angriffe aus
Ein Telefon- und Internet-Ausfall hat die Menschen im Gazastreifen seit Freitagabend von der Welt und voneinander abgeschnitten. Anrufe waren nahezu unmöglich, da Israel seine Luft- und Bodenangriffe ausweitete. Internationale Hilfsorganisationen erklärten, der Verbindungsausfall, der am späten Freitag begann, verschlimmere die ohnehin schon verzweifelte Lage, da er lebensrettende Maßnahmen und den Kontakt mit ihren Mitarbeitern vor Ort verhindere.
SpaceX reagierte nicht sofort auf die Anfrage von der Nachrichtenagentur Reuters, wie das Unternehmen sicherstellen wird, dass die Starlink-Verbindung von Hilfsorganisationen und nicht von der militanten palästinensischen Gruppe Hamas genutzt wird.
Musk hatte das Starklink-System bereits der Ukraine angeboten, nachdem das Land im Februar 2022 von Russland überfallen worden war. Es hilft den ukrainischen Truppen bei der Kommunikation. Allerdings hat Musk immer wieder gedroht, den Dienst einzuschränken.
Quelle: ntv.de, mli/rts