Pistorius bestätigt Überlegungen NATO plant Militärmanöver in Polen
27.02.2023, 02:19 Uhr
Die Bundeswehr brauche mehr Geld als bisher, "weil wir sonst die Aufgaben nicht wahrnehmen können, die es 30 Jahre lang nicht wahrzunehmen galt", sagt Pistorius.
(Foto: IMAGO/BildFunkMV)
Bundeswehrsoldaten könnten demnächst in Polen Übungen abhalten, gemeinsam mit der polnischen und der US-Armee. Damit wollen die drei Länder nicht nur gegenüber den NATO-Bündnispartnern ein Signal der Geschlossenheit senden, sondern auch gegenüber Russland.
Die Streitkräfte der USA, Deutschlands und Polens wollen offenbar bald ein gemeinsames Manöver in Polen abhalten. Zwar wolle er dies "jetzt" noch nicht bestätigen, es gebe aber entsprechende Überlegungen, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius im "Bericht aus Berlin" in der ARD.
Das wäre ein "sehr deutliches" Signal in das NATO-Bündnis hinein, aber auch an den russischen Präsidenten Wladimir Putin: "Diese NATO ist längst nicht so schwach, wie er geglaubt hat", sagte der SPD-Politiker. "Sie ist viel stärker." Zudem sei sie "viel einiger" als vor Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Für die Länder im Osten Europas und im Baltikum sei es zudem wichtig zu sehen, dass Deutschland und die USA zu ihrer Verpflichtung der Bündnisverteidigung stünden, sagte Pistorius.
Der Bundesverteidigungsminister unterstrich auch die Forderungen nach einer Aufstockung des Wehretats. Es werde noch drei Jahre brauchen, bis die 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr ausgegeben seien. "Und danach wird es aber feststehen, dass wir mehr brauchen." Deswegen sei es wichtig, "dass der Etat des Verteidigungsministeriums wächst, deutlich wächst, weil wir sonst die Aufgaben nicht wahrnehmen können, die es 30 Jahre lang nicht wahrzunehmen galt". Dies gelte auch für die Zeit nach dem russischen Krieg in der Ukraine, betonte Pistorius.
Quelle: ntv.de, ino/AFP