Politik

Auszählung nach Berlin-Wahl Kandidaten-Patt im Bezirk - SPD-Vorsprung wächst leicht

Die Briefwahlstimmen wurden durch einen "internen Fehler" erst nicht mitgezählt.

Die Briefwahlstimmen wurden durch einen "internen Fehler" erst nicht mitgezählt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Berliner Bezirk Lichtenberg bleiben versehentlich 466 Wahlbriefe liegen. Nach einer ersten Auszählung wackelt das Direktmandat der CDU, die Linke liegt gleichauf. Laut Wahlgesetz müsste das Los entscheiden. Gewinnt die Linke, wären durch Domino-Effekte auch Verschiebungen bei SPD und Grünen möglich.

Nach der Auszählung der im Berliner Bezirk Lichtenberg liegengebliebenen Wahlbriefen gibt es ein Patt zwischen zwei Direktkandidaten. Im Wahlkreis 3 liegen nunmehr der Kandidat der CDU, Dennis Haustein, und die Kandidatin der Linken, Claudia Engelmann, gleichauf. Bislang wurde das Direktmandat nach dem vorläufigen Ergebnis der CDU zugeschlagen. Auf Landesebene verändert sich hingegen nichts. Der Vorsprung der SPD wird minimal größer

Die beiden Direktkandidaten im Bezirk lagen nur zehn Stimmen auseinander. Von den nun nachträglich ausgezählten Erststimmen entfielen 35 auf Engelmann und 25 auf Haustein. Laut Landeswahlgesetz müsste bei Gleichstand das Los entscheiden, das der Bezirkswahlleiter zieht, wie zuerst der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete. Der Bezirkswahlausschuss in Lichtenberg soll am Montagnachmittag öffentlich tagen. Vize-Bezirkswahlleiter Thomas Zeidler ging aber davon aus, dass im Zweifelsfall, wenn es besonders knapp sei, eher noch einmal nachgezählt werde.

Domino-Effekte könnten Verhältnis von SPD und Grünen noch ändern

Würde das Direktmandat an die Linke gehen, könnte das laut RBB Domino-Effekte haben: Der wegfallende Sitz der CDU könnte dazu führen, dass bei anderen Parteien Ausgleichsmandate wegfallen, was sich wiederum auf den bisherigen Gleichstand an Sitzen zwischen SPD und Grünen (jeweils 64) auswirken könnte. Theoretisch wäre es somit noch möglich, dass eine von beiden Parteien einen Sitz-Vorsprung vor der anderen erlangt. Das ist allerdings noch völlig offen.

Nach Stimmen hat die SPD nach vorläufigem Ergebnis bislang einen Vorsprung von 105 vor den Grünen. Bei der Auszählung entfielen nun 88 weitere Stimmen auf die SPD und 80 auf die Grünen, wodurch der Vorsprung der Sozialdemokraten leicht auf 113 zulegt.

Insgesamt sollten in dem Bezirk 466 versehentlich liegengebliebene Wahlbriefe zur Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl ausgezählt werden. Am 27. Februar kommt der Landeswahlausschuss zusammen, um das amtliche Endergebnis für ganz Berlin festzustellen.

Quelle: ntv.de, rog/jwu/AFP

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