Selenskyj hofft auf US-Raketen Nato-Chef Rutte reist für Blitzbesuch zu Trump
21.10.2025, 23:50 Uhr Artikel anhören
Nato-Generalsekretär Rutte ist unterwegs nach Washington.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Ein Treffen zwischen Trump und Putin verzögert sich. Derweil macht sich Nato-Generalsekretär Rutte überraschend auf den Weg ins Weiße Haus. Offenbar gibt es zu den Modalitäten eines möglichen Abkommens zwischen Moskau und Kiew viel Gesprächsbedarf.
Die Nato hat überraschend ein Treffen zwischen Generalsekretär Mark Rutte und US-Präsident Donald Trump angekündigt. Rutte werde dazu an diesem Mittwoch in Washington sein, teilte Sprecherin Allison Hart mit. Das Gespräch solle am späten Nachmittag stattfinden, hieß es. Pressetermine seien nicht geplant.
Hintergrund des Treffens dürften die aktuellen Bemühungen Trumps um eine Beendigung des Ukraine-Kriegs sein. Dazu hatte dieser jüngst erneut mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert und danach auch ein baldiges Treffen mit dem Kreml-Chef in Budapest in Aussicht gestellt. US-Medien berichteten allerdings, dass die Planungen für das Treffen schon wieder auf Eis lägen oder sich zumindest verzögerten.
Die Ukraine hofft, dass Trump im Fall eines mangelnden Entgegenkommens Putins seine Unterstützung für die Ukraine wieder verstärkt und auch eine Freigabe für den Verkauf von in den USA hergestellten Tomahawk-Marschflugkörpern an sein Land erteilt. "Je weiter die ukrainischen Waffen reichen, umso größer ist die russische Bereitschaft, den Krieg zu beenden", betonte Staatschef Wolodymyr Selenskyj in einer am Abend veröffentlichten Videobotschaft.
Europäer: Frontlinie nur "Ausgangspunkt" für Gespräche
Die europäischen Verbündeten Kiews unterstützen Trumps Forderung nach einem baldigen Frieden in der Ukraine. Das Treffen des US-Präsidenten mit Selenskyj am Freitag in Washington hatte jedoch bei den Europäern Sorgen vor einem Friedensabkommen zum Nachteil der Ukraine und der Sicherheit Europas bestärkt. Trump hatte Selenskyj bei dem Treffen einem hochrangigen ukrainischen Vertreter zufolge zur Aufgabe der ostukrainischen Region Donbass gedrängt. Mehrere europäische Staats- und Regierungschefs, unter ihnen auch Selenskyj und Bundeskanzler Friedrich Merz, sprachen sich dafür aus, dass die derzeitige Frontlinie im Ukraine-Krieg lediglich der "Ausgangspunkt" für Verhandlungen mit Russland sein sollte.
Um die politische und militärische Hilfe für die Ukraine soll es am Freitag bei Beratungen der sogenannten Koalition der Willigen unter der Leitung des britischen Premierministers Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gehen. An den Gesprächen der Ukraine-Unterstützergruppe nimmt in der Regel auch Nato-Generalsekretär Rutte teil.
Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP