Bald drei Jahre weggesperrt Nawalnys Team ruft zu Protesten auf - auch in Deutschland
10.01.2024, 11:21 Uhr Artikel anhören
Die Strafkolonie in der sibirischen Jamal-Region, in die Kremlgegner Alexej Nawalny im Dezember verlegt wurde.
(Foto: REUTERS)
Kremlchef Putin hat Nawalny mittlerweile in einem berüchtigten Gefängnis in der Polarregion weggesperrt. Die Anhänger des russischen Oppositionellen rufen jetzt zu Protesten auf - allerdings nur im Ausland. In gleich zehn deutschen Städten soll demonstriert werden.
Anhänger von Kremlgegner Alexej Nawalny haben weltweit zu Demonstrationen anlässlich des dritten Jahrestags seiner Inhaftierung am 21. Januar aufgerufen. Kremlchef Wladimir Putin habe Nawalny hinter den Polarkreis wegsperren lassen, um ihn zum Schweigen zu bringen, heißt es. "Lasst Putin nicht gewinnen", schrieb Nawalnys ins Ausland geflüchteter Chefstratege Leonid Wolkow am Dienstagabend auf seinem Telegram-Kanal.
Geplant sind Demonstrationen allerdings nur im Ausland - wegen der starken Repressionen in Russland. Besonders aktiv soll in Deutschland demonstriert werden. Hier sind gleich zehn Veranstaltungsorte aufgeführt: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Hannover, Saarbrücken, Ludwigshafen und Göttingen. Nawalny selbst sitzt seit Dezember in dem berüchtigten Gefängnis "Polarwelt" in der eiskalten sibirischen Jamal-Region.
Dort sei er nun erneut zu sieben Tagen Strafarrest verurteilt worden, hatte er am Dienstag über seinen Telegram-Kanal mitteilen lassen. Grund sei, dass er sich nicht richtig vorgestellt habe. Der wegen angeblichen Extremismus zu 19 Jahren Haft verurteilte Politiker nahm es mit Ironie. Beim morgendlichen Ausgang um 6:30 Uhr in der Polarnacht und Minus 32 Grad wehe "wunderbar frische Luft trotz der Mauer in den Hof", schrieb er.
Quelle: ntv.de, lar/dpa