8000 Hamas-Kämpfer getötet Netanjahu: Krieg wird noch Monate andauern
31.12.2023, 01:01 Uhr Artikel anhören
Premier Netanjahu bemüht sich um Zeichen der Stärke. Der Einsatz im Gazastreifen sei komplex und werde noch Monate dauern. Ziel sei es weiter, die Hamas auszuschalten und die Geiseln zu befreien. Tausende Kämpfer seien bereits eliminiert.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angekündigt, dass der Krieg gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen noch "viele Monate" dauern wird. Die israelischen Streitkräfte seien in einen "komplexen Kampf" verwickelt und brauchten Zeit, um ihre Ziele zu erreichen, sagte er. "Der Krieg wird noch viele Monate andauern, bis die Hamas ausgeschaltet ist und die Geiseln zurückgebracht werden."
"Wir werden dafür sorgen, dass der Gazastreifen keine Bedrohung mehr für Israel darstellt", bekräftigte Netanjahu. Bei der israelischen Militäraktion in dem palästinensischen Gebiet seien bereits rund 8000 Kämpfer getötet worden. "Schritt für Schritt nehmen wir der Hamas ihre Fähigkeiten", sagte Netanjahu. Auch die Anführer würden "eliminiert".
Der Krieg war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Hunderte Kämpfer der von EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Palästinensergruppe waren in israelische Orte eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1140 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach israelischen Angaben werden dort noch 129 Geiseln festgehalten.
Das von der kontrollierte Gesundheitsministerium im Gaza-Streifen spricht von bislang mehr als 21.600 getöteten Menschen. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden. Dies lässt sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Streitkräfte intensivierten derzeit den Kampf gegen die Hamas. Zusätzlich zu den andauernden Einsätzen im Norden und in der Stadt Chan Junis im Süden griffen die Streitkräfte die Terroristen auch im mittleren Gazastreifen an. Es handele sich "um sehr komplexe Kämpfe, aber wir haben die Oberhand", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.
Am Samstag demonstrierten wieder Hunderte Menschen in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln. Nach einem Jahr im Amt schlägt Netanjahu im eigenen Volk starkes Misstrauen entgegen. Umfragen zufolge will die Mehrheit der Israelis, dass er spätestens nach dem Ende des Gaza-Kriegs zurücktritt. Einen Rücktritt lehnt Netanjahu jedoch ab. "Das Einzige, wovon ich zurücktreten werde, ist die Hamas. Das ist es, womit ich zu tun habe", sagte er der "Times of Israel" zufolge.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa