Aufrüstung der Bundeswehr Pistorius will 105 neue Leopard-2-Panzer kaufen
20.06.2024, 15:14 Uhr Artikel anhören
Der Panzerbestand der Truppe würde um rund ein Drittel steigen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Aufgaben der Bundeswehr werden in Zukunft ausgeweitet. Mit einer vollständigen Kampfbrigade soll sie zeitnah in Litauen präsent sein. Auch dafür benötigt die Truppe neue Panzer. Dabei ist jedoch unklar, wie die neuesten Anschaffungspläne finanziert werden sollen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius plant einen weiteren Großauftrag zur Aufrüstung der Bundeswehr. Das Verteidigungsministerium will für 2,93 Milliarden Euro 105 Leopard-2A8-Kampfpanzer beim Rüstungskonzern KNDS bestellen, die bis 2030 ans Heer ausgeliefert werden sollen. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf eine Vorlage für den Haushaltsausschuss des Bundestags. Der Ausschuss muss solche Großprojekte absegnen und wird sich noch vor der Sommerpause mit dem Panzer-Deal beschäftigen.
Laut den als Verschlusssache eingestuften Unterlagen soll die Großbestellung einerseits die Ausstattung der geplanten deutschen Kampfbrigade in Litauen mit ausreichend Kampfpanzern sicherstellen. So heißt es in den Unterlagen, die Brigade werde "eines der ersten Elemente der Vorneverteidigung im NATO-Bündnis".
Folglich sei die "bestmögliche und einheitliche Ausstattung" der Brigade essenziell. Zudem würden die zusätzlichen Leopard-Panzer dazu dienen, die Panzertruppe des Heeres in Deutschland zu modernisieren, diese habe "ebenfalls hohe Priorität" für die Bundeswehr.
Finanzierung der Panzer unklar
Die Bundeswehr hatte bereits im vergangenen Jahr einen sogenannten Rahmenvertrag mit KNDS über die Lieferung von 123 Leopard 2A8 abgeschlossen. Damals wurden allerdings nur 18 Waffensysteme bestellt, um die Abgabe von Bundeswehrpanzern an die Ukraine auszugleichen. Die 35 Leopard für Litauen sollen bis 2028 ausgeliefert werden, die restlichen 70 bis 2030. Derzeit verfügt die Bundeswehr über rund 310 Leopard-Panzer verschiedener Typen. Mit den neuen Systemen würde der Bestand um gut ein Drittel aufwachsen.
Den Unterlagen zufolge betont das Finanzressort, die Kosten für die Panzer seien weder durch das 100-Milliarden-Sondervermögen noch durch die bisher angepeilten Jahresbudgets des Wehrressorts für die Jahre ab 2025 abgedeckt. Es solle stattdessen eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung erteilt werden. Damit garantiert der Bund, dass die Rechnungen am Ende bezahlt werden und der Auftrag ausgelöst werden kann.
Quelle: ntv.de, lme