Politik

Tritt er trotzdem zur Wahl an? Neun von zehn Franzosen lehnen Hollande ab

Der französische Staatschef François Hollande.

Der französische Staatschef François Hollande.

(Foto: REUTERS)

Der französische Staatschef hat keinen leichten Stand in seinem Land. Ein Umfrage liefert erschütternde Ergebnisse. Dennoch kündigt François Hollande an, ein weiteres Mal kandidieren zu wollen.

Fast neun von zehn Franzosen sind gegen eine erneute Präsidentschaftskandidatur von Staatschef François Hollande. In einer im Nachrichtensender BFMTV veröffentlichten Umfrage sprachen sich 88 Prozent der Franzosen gegen eine Kandidatur des Sozialisten bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Frühjahr aus. Bei Anhängern des linken Lagers waren 72 Prozent, bei Anhängern der Konservativen 93 Prozent gegen eine Kandidatur.

Knapp acht Monate vor der Präsidentschaftswahl kämpft Hollande mit verheerenden Umfragewerten, er ist so unbeliebt wie kein Präsident vor ihm in Frankreichs jüngerer Geschichte. Umfragen zufolge würde der Sozialist bei einer Kandidatur schon im ersten Wahlgang ausscheiden.

Hollande hat allerdings bereits deutliche Anzeichen für ein Interesse an einer zweiten Amtszeit geliefert. In einer Rede zum Thema Demokratie und Terrorismus an einer linksgerichteten Politikstiftung kündigte der Sozialist an, er werde nicht zulassen, dass der Ruf des Landes "in den kommenden Monaten oder Jahren" Schaden nehme.

Bekanntgabe zur Kandidatur erst im Dezember

In der kämpferischen Ansprache erklärte er weiter, die Grundsätze der Verfassung seien keine "juristischen Feinheiten". Der ehemalige Präsident Nicholas Sarkozy hatte diesen Begriff bei seiner Forderung verwendet, die französische Antwort auf die jüngsten Anschläge müsse gnadenlos ausfallen. Sarkozy hatte im August erklärt, er wolle erneut für das höchste Staatsamt antreten.

Hollande möchte indes erst im Dezember bekanntgegeben, ob er bei der Wahl im April und Mai 2017 für eine Wiederwahl antritt oder nicht. Weil sich immer mehr Gegner in Stellung bringen, wächst aber aus seinem Umfeld der Druck, zumindest ein Signal auszusenden, dass er das Vorhaben einer zweiten Amtszeit nicht schon aufgegeben hat.

Quelle: ntv.de, kpi/rts/AFP

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