Politik

Erster Schritt Richtung Frieden? Nordkorea baut Atomtestgelände ab

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (l.) hatte sich im April mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae getroffen.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (l.) hatte sich im April mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae getroffen.

(Foto: picture alliance / Inter-Korean )

Es soll ein "neuer Anfang" werden: Nach dem Gipfeltreffen zwischen Nord- und Südkorea wollen nun die Staatschefs beider Länder ihre Zusammenarbeit konkretisieren. Derweil liefern Satelliten erste Bilder vom ehemaligen Atomtestgelände in Nordkorea.

Vor dem Gipfeltreffen mit den USA hat Nordkorea nach Angaben von US-Experten damit begonnen, sein Atomtestgelände abzubauen. Einige wichtige Einrichtungen an den Eingängen des weitläufigen Testgeländes Punggye-ri im Nordosten des Landes seien abgerissen worden. Zudem seien Gleise zu den Tunneln beseitigt worden, berichteten die Experten der auf Nordkorea spezialisierten Nachrichtenseite "38 North" des US-Korea-Instituts. Bilder kommerzieller Satelliten "lieferten den ersten definitiven Beweis, dass der Abbau des Testgeländes bereits vorangekommen ist".

Nordkoreas Atomwaffen-Testgelände in Punggye-ri.

Nordkoreas Atomwaffen-Testgelände in Punggye-ri.

(Foto: picture alliance / -/Pleiades CN)

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un erklärte sich bei seinem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In vor zwei Wochen unter anderem zum Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms bereit. Wie und bis wann die "komplette Denuklearisierung" erreicht werden soll, blieb unklar.

Kim hatte aber angekündigt, die Testanlage in Punggye-ri zwischen dem 23. und dem 25. Mai zu zerstören. Sämtliche Tunnel sollen durch Explosion zum Einsturz gebracht und alle Eingänge blockiert werden. Mit der Schließung des in einer Bergregion liegenden Komplexes will das abgeschottete Land vor der Welt seine Bereitschaft zum Abbau seines Atomwaffenprogramms demonstrieren.

In Punggye-ri hatte Nordkorea seine sechs Atomtests durchgeführt, den bisher letzten im September 2017. Der UN-Sicherheitsrat hatte daraufhin der Führung in Pjöngjang einen erneuten Verstoß gegen Resolutionen des Gremiums vorgeworfen und die Sanktionen gegen das Land verschärft.   

Zusammenarbeit konkretisieren

Süd- und Nordkorea wollen am Mittwoch bei hochrangigen Gesprächen über die Umsetzung der Kooperationsvereinbarungen reden, die sie bei ihrem Gipfel vor zweieinhalb Wochen getroffen haben. Das Treffen werde auf südkoreanischer Seite des Grenzorts Panmunjom stattfinden, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul mit. Durch die Gespräche wolle Südkorea versuchen, "die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung und einen dauerhaften Frieden zu schaffen".

Vereinigungsminister Cho Myoung Gyeon werde die südkoreanische Delegation leiten, hieß es. Nordkorea schickt demnach eine Abordnung mit Vertretern des für innerkoreanische Angelegenheiten zuständigen Komitees sowie Sport- und Wirtschaftsfunktionäre. Das Gipfeltreffen vom 27. April endete mit einer gemeinsamen Erklärung über Frieden und Aussöhnung.

Beide Staaten erklärten sich zudem dazu bereit, auf alle Feindseligkeiten zu verzichten und eine neue Friedensordnung für die koreanische Halbinsel anzustreben. Zudem sollen humanitäre Projekte, etwa direkte Kontakte zwischen getrennten Familien, wieder aufgenommen und der Austausch und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen verstärkt werden.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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