Reaktion auf neue UN-Sanktionen Nordkorea droht Staaten mit Vergeltung
24.12.2017, 10:36 Uhr
Nordkorea setzt weiter auf Provokationen - und will vor allem militärisch abschrecken.
(Foto: AP)
Als Antwort auf die am Freitag vom UN-Sicherheitsrat verhängten Sanktionen droht das nordkoreanische Außenministerium den Vereinten Nationen. In einer Erklärung wirft es ihnen einen "kriegerischen Akt" vor, der "einen hohen Preis" fordern werde.
Die nordkoreanische Regierung hat die Verhängung der neuen UN-Sanktionen als "kriegerischen Akt" bezeichnet. Der Sanktionsbeschluss des UN-Sicherheitsrats sei ein "gewaltsamer Verstoß gegen die Souveränität unserer Republik", hieß es in einer von Staatsmedien veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums in Pjöngjang. Der Schritt "zerstört den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und in der weiteren Region". Das Ministerium drohte allen Unterstützern der einstimmig beschlossenen Resolution: Sie würden alle "einen hohen Preis" dafür bezahlen.
Es war die erste offizielle Reaktion aus Nordkorea auf die am Freitag vom Sicherheitsrat verhängten Sanktionen. Die Strafmaßnahmen sehen unter anderem eine noch stärkere Beschränkung der Öllieferungen in das international isolierte Land vor, das mit seinem Atom- und Raketenprogramm wiederholt gegen UN-Resolutionen verstoßen hat.
Die von den USA eingebrachte Resolution enthält auch ein Exportverbot für Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte, Maschinen, elektrische Geräte, Gesteine und Holz, sowie Schiffe. Die Sanktionen kämen einer "kompletten wirtschaftlichen Blockade der Volksrepublik" gleich, hieß es aus dem Außenministerium in Pjöngjang.
Die Resolution verlangt zudem die Heimkehr aller im Ausland arbeitenden Nordkoreaner binnen eines Jahres. Die USA hatten sich bei der Ausarbeitung des Sanktionsentwurfs mit China abgestimmt, dem engsten Verbündeten und wichtigsten Öllieferanten Nordkoreas.
Nordkorea hat mit Raketen- und Atomtests wiederholt gegen UN-Resolutionen verstoßen. Seit dem Test einer Interkontinentalrakete am 28. November hatten die USA mit China über die erneute Ausweitung der Sanktionen verhandelt. Pjöngjang hatte nach dem Test der Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-15 erklärt, das gesamte US-Festland liege nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen.
Quelle: ntv.de, fhe/AFP/dpa