Alarm auf japanischer Insel Nordkorea feuert offenbar atomwaffenfähige Rakete ab
13.04.2023, 07:34 Uhr Artikel anhören
In Seoul sorgt das erneute Säbelrasseln aus Pjöngjang für Aufregung. Südkoreanische Nachrichtensender berichten über den jüngsten Raketentest.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Der letzte Test ist nicht einmal zwei Wochen her, da schießt Nordkorea bereits die nächste ballistische Rakete ab: Am frühen Morgen fliegt das Geschoss rund 1000 Kilometer weit und landet schließlich im Meer. Die Bewohner einer japanischen Insel sollen sich zeitweilig in Sicherheit bringen.
Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben am Donnerstagmorgen eine ballistische Rakete abgefeuert. Die Rakete mit mittlerer oder größerer Reichweite sei 1000 Kilometer weit geflogen, teilte das südkoreanische Militär mit. Anschließend sei sie im Ostmeer gelandet, das auch als Japanisches Meer bekannt ist. Südkoreanische und US-Geheimdienste analysierten die Einzelheiten.
Japan bestätigte den Raketenstart. Ministerpräsident Fumio Kishida sagte, die von Nordkorea abgefeuerte Rakete sei nicht auf japanisches Territorium gefallen. Zwischenzeitlich wurden die Bewohner der japanischen Insel Hokkaido zur Evakuierung aufgerufen. Später gaben örtliche Beamte Entwarnung und erklärten, es bestehe "keine Möglichkeit", dass die Rakete die Insel treffe.
UN-Beschlüsse untersagen Nordkorea den Test von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden. Das Land ist wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.
Pjöngjang droht mit Eskalation
In den vergangenen Wochen hatte Nordkorea eine Reihe von Raketen abgefeuert und nach eigenen Angaben auch eine nukleare Unterwasser-Drohne getestet. Anfang der Woche hatte Machthaber Kim Jong Un laut Staatsmedien dazu aufgerufen, die Fähigkeiten des Landes zur Kriegsabschreckung auf "praktischere und offensivere" Art auszubauen. Bei einem Treffen der zentralen Militärkommission sei es um den Umgang mit den "eskalierenden Schritten" der USA und Südkoreas zur "Entfesselung eines Angriffskrieges" gegangen, berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.
Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region. Angesichts der anhaltenden Provokationen Nordkoreas verstärkten Südkorea und die USA ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich.
Quelle: ntv.de, spl/AFP/dpa