Politik

Spiel mit "tickender Zeitbombe" Nordkorea warnt USA vor Eskalation

Nordkorea moniert eine "Doppelmoral" im Streit um die Raketentests.

Nordkorea moniert eine "Doppelmoral" im Streit um die Raketentests.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Der erneute nordkoreanische Raketentest von Dienstag lässt den UN-Sicherheitsrat hinter verschlossenen Türen zusammenkommen. Eine Reaktion, die der Regierung in Pjöngjang gar nicht gefällt. Die USA müssten mit "ernsthaften Konsequenzen" rechnen, lässt das Regime verlauten.

Nordkorea droht nach der Verurteilung des jüngsten Raketenstarts durch die USA und die Vereinten Nationen (UN) mit "schwerwiegenderen und ernsthafteren Konsequenzen". Die Regierung in Washington habe "äußerst provokative Schritte" unternommen, indem es den Test als Verletzung der Resolutionen des UN-Sicherheitsrates und als Bedrohung für den Frieden und die Stabilität in der Region bezeichnet habe, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang der Nachrichtenagentur KCNA.

Die Vereinigten Staaten und der Rat könnten mit "schwerwiegenderen und ernsthafteren Konsequenzen" konfrontiert werden, wenn sie sich für ein unangemessenes Vorgehen entscheiden würden. Nordkorea warnte die USA davor, "mit einer tickenden Zeitbombe zu spielen".

Nach eigenen Angaben war Nordkoreas Test einer U-Boot-Rakete nicht an die USA gerichtet. Die Reaktionen des UN-Sicherheitsrats und der USA auf den Raketentest sei "unsinnig", kritisierte der Sprecher. Stattdessen handele es sich um einen "rechtmäßigen" Plan zur Stärkung der Selbstverteidigung. "Es ist eine klare Doppelmoral, dass die Vereinigten Staaten uns anprangern, weil wir dasselbe Waffensystem entwickelt und getestet haben, das sie bereits haben oder entwickeln", wird der Außenministeriumssprecher von KCNA zitiert. Er zweifelte zudem die jüngste Aussage der US-Regierung an, dass man Nordkorea nicht feindselig eingestellt sei.

UN sieht "Muster von Provokationen"

Nach dem jüngsten Raketentest Pjöngjangs waren am Mittwoch Mitglieder des UN-Sicherheitsrats in New York hinter verschlossenen Türen zusammengekommen. "Der Raketenstart (...) ist Teil eines Musters von Provokationen durch Nordkorea", teilten die UN-Botschafter der Ratsmitglieder Frankreich, Irland und Estland am Mittwoch mit. Sie forderten das Land auf, sich an die ihm auferlegten UN-Sanktionen zu halten. Ähnlich äußerten sich auch die Vertreter der USA und Großbritanniens. Eine gemeinsame Stellungnahme gab es aber bislang nicht.

Nordkoreas Staatsführung ließ am Dienstag bereits zum achten Mal in diesem Jahr eine ballistische Rakete testen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, soll es sich beim jüngsten Flugkörper um eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete "neuen Typs" handeln, welche die "Verteidigungstechnologie des Landes auf ein hohes Niveau bringt und die Unterwassereinsatzfähigkeit unserer Marine verbessert". UN-Resolutionen untersagen Nordkorea den Test von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/rts

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