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RTL/ntv-TrendbarometerNur eine Minderheit glaubt, dass Union und SPD mit dem Streiten aufhören

16.12.2025, 14:01 Uhr
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Mit der Arbeit von Bundeskanzler Merz sind die meisten Deutschen weiterhin nicht zufrieden. Nur gut ein Viertel rechnet damit, dass die Koalition im nächsten Jahr weniger streitet. Ähnlich sind die Erwartungen mit Blick auf die angekündigten Reformen.

Auch jenseits des Atlantiks hat man es schon gemerkt: Der amtierende Kanzler ist in Deutschland bisher ziemlich unbeliebt. "Deutschland liebt es, Friedrich Merz zu hassen", titelte die US-Zeitschrift "Foreign Policy" vor wenigen Tagen. Ein Publikum werde Merz nie sein, heißt es in dem Artikel. Dennoch könnten er und seine Regierung "durchkommen", wenn er ausreichend "widerwilligen Respekt" bei den Deutschen einsammle.

Die aktuellen Zahlen des Trendbarometers unterfüttern diese These: Zufrieden mit der Arbeit des Kanzlers zeigen sich aktuell 23 Prozent der Deutschen. Das ist ein Punkt mehr als in der Vorwoche, aber noch immer nicht viel. 75 Prozent sind mit Merz' Arbeit nicht zufrieden. Der für den Kanzler sehr erfolgreiche Gipfel fand allerdings erst am Ende des Befragungszeitraums statt.

Auf die Frage, ob die Koalitionspartner im nächsten Jahr "wieder mehr an einem Strang ziehen werden", antworten 27 Prozent mit ja. 71 Prozent der Befragten nehmen an, dass die Streitigkeiten in der Koalition andauern werden. Selbst die Anhänger von Union und SPD sind mehrheitlich nicht davon überzeugt, dass die Koalition 2026 weniger streitet.

Dass es der Bundesregierung gelingen wird, im neuen Jahr ihre angekündigten Reformen zur Modernisierung des Staates und zur Schaffung von mehr Wirtschaftswachstum auf den Weg zu bringen, glaubt ebenfalls nur eine Minderheit von 26 Prozent der Bundesbürger. Eine große Mehrheit von 72 Prozent traut der Bundesregierung dies auch im neuen Jahr nicht zu. Auch hier ist selbst unter den Anhängern der Regierungsparteien eine Mehrheit skeptisch.

In der Sonntagsfrage gibt es weiterhin kaum Verschiebungen. Die SPD gibt einen Prozentpunkt ab, die Grünen legen einen Punkt zu. Würde in dieser Woche ein neuer Bundestag gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: AfD 26 Prozent (Bundestagswahl am 23. Februar: 20,8), CDU/CSU 24 Prozent (28,5 Prozent), SPD 13 Prozent (16,4), Grüne 13 Prozent (11,6), Linke 11 Prozent (8,8), BSW 3 Prozent (4,981), FDP 3 Prozent (4,3).

Der Anteil der Nichtwählerinnen und Nichtwähler sowie der Unentschlossenen liegt mit aktuell 28 Prozent deutlich über dem Anteil der Nichtwähler bei der vergangenen Bundestagswahl (17,9 Prozent).

Politische Kompetenz trauen 53 Prozent der Deutschen keiner Partei zu. Auf die Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werde, nennen 16 Prozent die CDU/CSU, ein Plus von einem Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche. 12 Prozent nennen die AfD, jeweils 6 Prozent halten Grüne und Linke für politisch kompetent. Von der SPD sagen dies 5 Prozent.

Das am 5. Dezember vom Bundestag beschlossene Rentenpaket hält nur eine Minderheit der Deutschen für generationengerecht. Der Aussage, mit dem Rentenpaket würden die Interessen der älteren und der jüngeren Generation gleichermaßen berücksichtigt, stimmen 21 Prozent der Befragten zu. 73 Prozent verneinen die Aussage. Diese Einschätzung gilt sowohl in Ost und West als auch durch alle Altersgruppe und Parteianhängerschaften.

Frühere Umfragen von Forsa zeigten allerdings, dass die meisten Deutschen für die Annahme des Rentenpakets waren und die besonders umstrittene Stabilisierung des Rentenniveaus nach 2031 mit großer Mehrheit befürwortet wird.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 9. und dem 15. Dezember erhoben. Datenbasis: 2503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Zu den Fragen, ob der Bundesregierung im neuen Jahr ein Neustart gelingt und ob das Rentenpaket generationengerecht ist, wurden am 12. und 15. Dezember 1009 Personen befragt. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.

Quelle: ntv.de, hvo

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