Cyber-Attacken auf die USA Obama will Internet-Verteidigung verbessern
14.01.2015, 06:56 Uhr
So geht es nicht weiter: Obama will die Internetsicherheit verbessern.
(Foto: AP)
Nordkoreanische Hacker sollen Sony attackiert haben, Islamistische Internetaktivisten kapern ein Twitter-Konto des US-Militärs. So geht es nicht weiter, sagt US-Präsident Obama. Er will die Gesetze verschärfen und erhält gleichzeitig ein Angebot aus Nordkorea.
US-Präsident Barack Obama plant nach der Attacke die Cybersicherheit im Land zu verbessern. Unternehmen sollen ermutigt werden, ihre Erfahrungen mit Angriffen noch besser mit den Behörden und untereinander zu teilen.
Der Verkauf sogenannter "Botnets", bei denen Online-Kriminelle die Computer ahnungsloser Nutzer missbrauchen, soll strafrechtlich verfolgt werden, heißt es im Vorschlag des Weißen Hauses. Auch der Verkauf gestohlener Kreditkarten- und Bankdaten sowie von Spyware, die Identitätsdiebstahl ermöglicht, soll unter Strafe gestellt werden.
"Botnets", die mit sogenannten Denial of Service-Angriffen (DoS-Attacke) bestimmte Websites ins Visier nehmen und diese gezielt lahmlegen wollen, sollen per Gerichtsbeschluss abgeschaltet werden. Die Attacke gegen Sony sowie das von mutmaßlich islamistischen Dschihad-Sympathisanten gehackte Twitter-Konto des US-Militärs zeigten, dass beim Thema Cybersicherheit noch deutlich mehr getan werden müsse, sagte Obama.
Nordkorea verlangt Beweise
Nordkorea hat erneut jede Verantwortung für den Hackerangriff auf die Produktionsfirma Sony zurückgewiesen und von den USA Beweise für derlei Anschuldigungen verlangt. Der stellvertretende nordkoreanische UN-Botschafter An Myong Hun sagte, sein Land habe mit der Hacker-Attacke "nichts zu tun". Derlei Anschuldigungen aus Washington seien "Blödsinn" und die US-Regierung möge Beweise für ein Fehlverhalten Pjöngjangs vorlegen.
Sony war Ende vergangenen Jahres angegriffen worden, danach gab es ominöse Drohungen im Zusammenhang mit der Nordkorea-Satire "The Interview". Sony wollte den Film, in dem es um einen geplanten Mordanschlag auf Machthaber Kim Jong Un geht, daraufhin zurückhalten, entschied sich später aber anders. Washington machte Pjöngjang direkt für die Cyber-Attacke verantwortlich.
Nordkoreas Vize-Botschafter bot den USA am Dienstag zudem direkte Gespräche über das Atomprogramm des Landes an. Pjöngjang hatte Washington am Freitag einen "befristeten" Stopp seiner Atomtests angeboten, sollten die US-Streitkräfte im Gegenzug ihr nächstes Militärmanöver mit den südkoreanischen Verbündeten absagen. Das US-Außenministerium wies das Angebot als "implizite Drohung" zurück, zeigte sich aber offen für einen Dialog. Der Nordkorea-Vertreter sagte nun dazu, das Angebot stehe noch immer und sein Land sei bereit, den USA die Absicht dahinter in direkten Gesprächen zu "erklären".
Quelle: ntv.de, vpe/AFP/dpa