Einschlag nahe Kindergarten Palästinenser feuern Granaten auf Israel
29.05.2018, 09:40 Uhr
Eine der Granaten schlug neben einem Kindergarten ein und beschädigte einen Baum.
(Foto: REUTERS)
Zum ersten Mal seit Beginn der Proteste im Gazastreifen feuern militante Palästinenser mehrere Geschosse auf Israel ab. Eines davon schlägt direkt neben einem Kindergarten ein. Israel reagiert mit Luftangriffen auf den Beschuss.
Militante Palästinenser im Gazastreifen haben mindestens 27 Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee teilte mit, die meisten der Geschosse seien von dem Abwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen worden. Zunächst war von Beschuss mit Raketen die Rede gewesen.
In mehreren Ortschaften an der Grenze zu dem Palästinensergebiet heulten am Morgen Warnsirenen. Nach israelischen Medienberichten schlugen einige Geschosse auf israelischem Gebiet ein, eines davon direkt neben einem Kindergarten. Es gab keine Berichte zu Opfern. Es war das erste Mal seit Beginn der Proteste entlang der Gaza-Grenze am 30. März, dass Geschosse auf Israel abgefeuert wurden.
Nach palästinensischen Berichten griffen israelische Kampfflugzeuge nach dem Beschuss verschiedene Ziele im Gazastreifen an. In dem Palästinensergebiet waren laute Explosionen zu hören. Israelische Medien berichteten, man gehe davon aus, dass die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad für die Mörsergranatenangriffe auf Israel verantwortlich sei.
Am Montag war ein Palästinenser durch israelisches Panzerfeuer getötet worden. Nach Angaben der Armee hatte er sich der Grenze zwischen Gazastreifen und Israel "in der Absicht genähert, einen Anschlag zu verüben". Am Sonntag waren bei einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen drei Mitglieder des bewaffneten Flügels des Islamischen Dschihad getötet worden. Seit dem 30. März sind mehr als 120 Palästinenser bei Massenprotesten und Konfrontationen mit israelischen Soldaten am Grenzzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen getötet worden. Tausende wurden verletzt.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa/AFP