Verstärkung für Kobane Peschmerga warten auf Grenzübertritt
31.10.2014, 15:30 Uhr
Die Kurdischen Soldaten verteidigen ihre Stellungen mit allen Mitteln.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der IS muss Verluste hinnehmen. Bei Luftschlägen der USA werden dutzende Terroristen getötet. Seit geraumer Zeit erhält die islamistische Organisation einen gewaltigen Zulauf an freiwilligen Kämpfern, auch aus Deutschland.
Während der Islamische Staat Kobane unvermindert angreift, warten die Verteidiger der Stadt weiter auf die ersehnte Verstärkung aus dem Nordirak. Die Peschmerga befinden sich noch immer in der Türkei. Bei Luftangriffen der USA und ihrer Verbündeten auf die Terrormiliz Islamischer Staat in der nordsyrischen Stadt Kobane sollen mindestens 21 Extremisten ums Leben gekommen sein. Die Opfer hätten zur "Religionspolizei" des IS gehört, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch ein IS-Kämpfer aus Dänemark sei getötet worden. Die Extremisten versuchten zugleich erneut, die Verbindung zwischen Kobane und der Türkei abzuschneiden.
150 Peschmerga-Kämpfer halten sich in der Türkei nahe der Grenze zu Syrien für ihren Einsatz in der Stadt bereit. Eine Vorhut hatte am Donnerstag die Lage in Kobane erkundet, war dann aber wieder in die Türkei zurückgekehrt. Die Peschmerga sollen dabei helfen, die belagerte Stadt gegen die Extremisten zu verteidigen.
Die Kämpfer und ihre schweren Waffen waren am Mittwoch in der Türkei angekommen. Vertreter der Kurden in Kobane warfen der Türkei vor, die Peschmerga an der Grenze festzuhalten. Die Regierung in Ankara hatte in der vergangenen Woche ihre Erlaubnis gegeben, dass die Kämpfer über ihr Staatsgebiet nach Kobane verlegt werden dürfen. Sie tut sich jedoch mit jeder Hilfe für die kurdischen Volksschutzeinheiten in der Stadt schwer, da diese mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden sind. Die PKK ist in der Türkei als Terrororganisation verboten.
Zusammen gegen den IS
Die Verteidiger von Kobane hatten in dieser Woche bereits Unterstützung von weiteren Kämpfern der gemäßigten Freien Syrischen Armee (FSA) erhalten. Diese kämpft sowohl gegen den IS als auch gegen das syrische Regime. Kurdische Volksschutzeinheiten, FSA und die Peschmerga aus Nordirak wollen in Kobane ein gemeinsames Operationszentrum gründen, um den Kampf gegen den IS zu koordinieren.
Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte warf dem Regime von Präsident Baschar al-Assad vor, in der Nähe der Stadt Homs 36 Menschen zu Tode gefoltert zu haben. Die meisten Opfer stammten aus dem Ort Al-Karatain und seien in Gefängnissen umgebracht worden, erklärten die Menschenrechtler.
Anschläge in der Schweiz verhindert
Die Schweizer Behörden haben nach eigenen Angaben Anschlagspläne der Terrormiliz Islamischer Staat in Europa vereitelt. Drei irakische Staatsangehörige würden verdächtigt, IS unterstützt und Bombenangriffe vorbereitet zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft am Freitag in Bern mit.
Sie sitzen bereits seit Ende März in der Schweiz in Untersuchungshaft, die Behörden gingen aber erst jetzt damit an die Öffentlichkeit. "Aufgrund der internationalen Verflechtung dieses Falles zählt die BA auch auf die Kooperation anderer Staaten", hieß es weiter. Zu möglichen Anschlagzielen gab es keine näheren Angaben. Ob auch Deutschland im Fokus stand, wurde nicht mitgeteilt.
Quelle: ntv.de, spt/dpa/AFP