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Gegenoffensive der Ukrainer Pistorius erwartet "entscheidende Monate"

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Ukrainer jubeln nach der Befreiung des Dorfes Neskuchne.

Ukrainer jubeln nach der Befreiung des Dorfes Neskuchne.

(Foto: REUTERS)

Verteidigungsminister Pistorius hofft derzeit vor allem auf die ukrainische Gegenoffensive. Was passiert, wenn diese scheitern sollte, sagt er in einem Interview allerdings nicht. Klar ist für ihn aber: Dieses Jahr dürfte entscheidend werden.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erwartet im Ukraine-Krieg dieses Jahr wesentliche Weichenstellungen. "Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein entscheidendes Jahr, es sind entscheidenden Monate jetzt", sagte der SPD-Politiker im ZDF vor seiner Abreise zu einem Besuch in den USA. Deshalb habe die Bundesregierung der Ukraine jüngst ein weiteres großes Unterstützungspaket im Umfang von 2,7 Milliarden Euro für den Kampf gegen Russland zugesagt.

Deutschland hatte der Ukraine Mitte Mai weitere umfassende Militärhilfe versprochen. Dazu gehört insbesondere die Lieferung von zusätzlichen Luftabwehrsystemen vom Typ Iris-T, weiteren Leopard- und Marder-Panzern und Munition.

Damit sei Deutschland bei der Militärhilfe inzwischen der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine nach den USA, sagte Pistorius. Er setze nun "auf die Gegenoffensive", die von Kiew angekündigt wurde. Pistorius wollte nicht darüber spekulieren, was passiert, wenn diese nicht den gewünschten Erfolg hat.

Mit Blick auf die NATO-Vorgaben für die Verteidigungsausgaben der Verbündeten bekräftigte Pistorius, Deutschland werde das Ziel von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen. Dies werde im Durchschnitt der Jahre neben dem normalen Haushalt durch das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für die Bundeswehr möglich, sagte der Minister.

Trump: Zur Not müssen sich Europäer mehr engagieren

Zu Folgen einer möglichen Wiederwahl des kritisch gegenüber der NATO eingestellten früheren US-Präsidenten Donald Trump wollte sich Pistorius nicht äußern. Hier müsse abgewartet werden, ob Trump tatsächlich Kandidat der Republikaner für den Urnengang im kommenden Jahr werde und wie dann die Wahlen ausgingen, sagte der Minister.

"Ich habe keinen Grund anzunehmen, dass die Amerikaner sich aus der NATO, aus Europa zurückziehen", betonte Pistorius. Wenn sich aber stärker etwas verändere in der "Gewichtsverlagerung" der USA in Richtung Indopazifik, dann müssten die europäischen Mitglieder der NATO "mehr in die Verantwortung gehen". Dies sei auch allen bewusst.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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