Politik

Verband fordert VereinfachungPistorius und Reiche wollen Rüstungsproduktion breiter aufstellen

02.12.2025, 17:24 Uhr
Katherina-Reiche-CDU-Bundesministerin-fuer-Wirtschaft-und-Energie-und-Boris-Pistorius-SPD-Bundesminister-der-Verteidigung-kommen-zu-einer-Pressekonferenz-im-Rahmen-eines-Treffens-von-Vertretern-der-Sicherheits-und-Verteidigungsindustrie-sowie-der-Automobil-und-Zuliefererindustrie-mit-der-Bundesregierung
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche und Verteidigungsminister Boris Pistorius machen beim Ausbau der Rüstungsproduktion Tempo. (Foto: picture alliance/dpa)

Der Ukraine-Krieg hat in Europa zu einem Umdenken geführt. In der EU wird massiv aufgerüstet. Auch in Deutschland sollen laut der Bundesregierung die Kapazitäten für die Produktion von Militärgütern hochgefahren werden. Doch die Industrieunternehmen beklagen Missstände.

Die Bundesregierung macht sich für eine umfangreichere Beteiligung zusätzlicher Industrieunternehmen an der Rüstungsproduktion stark. "Bisher haben die Rüstungskonzerne und die anderen wichtigen Branchen unserer Industrie vorwiegend parallel jeweils in ihren Bereichen gearbeitet. Das soll und das muss sich ändern", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius, der in Berlin zusammen mit Wirtschaftsministerin Katherina Reiche Vertreter von Industrie und Verbänden traf.

Zusammen stellten sie eine Plattform vor ("SVI-Connect"), die eine schnelle Ergänzung bestehender Rüstungslieferketten durch geeignete Ressourcen aus anderen industriellen Branchen ermöglichen soll. "Sicherheitspolitik ist immer jetzt auch Wirtschaftspolitik", sagte Reiche. Die Lage dulde keinen Aufschub.

"Wir wollen und müssen die Produktionskapazitäten erhöhen. Das ist der gemeinsame Ansatz auch heute gewesen", sagte Pistorius. "Und dabei hilft es uns natürlich, wenn wir neue Zulieferer in die Wertschöpfungsketten einbinden und so die Wertschöpfungskette selbst sicherer machen für die Zukunft."

Allerdings könne die Plattform Unternehmen, die bisher über keine Erfahrungen im Rüstungsbereich verfügten, nicht davon befreien, sich parallel in eigener Initiative für einen Platz in den Rüstungslieferketten vorzubereiten und zu qualifizieren, erklärte Hans Christoph Atzpodien, nach dem Treffen. Eigeninitiative bleibe der Schlüssel zum Erfolg, sagt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e.V. (BDSV).

BDI-Präsident Peter Leibinger forderte: "Die überkomplizierte Beschaffung muss radikal vereinfacht werden." Zudem müsse sich die zivile Industrie Kompetenzen für die Bedienung der Truppe erarbeiten. Er sagte: "Hier müssen wir dazulernen."

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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