Politik

Nato bietet Flugabwehr-Hilfe an Polen findet 16 Drohnen - eine davon nahe Kaserne

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Die polnische Luftwaffe hat mehrere der in den Luftraum eingedrungenen Drohnen abgeschossen.

Die polnische Luftwaffe hat mehrere der in den Luftraum eingedrungenen Drohnen abgeschossen.

(Foto: Agencja Wyborcza.pl via REUTERS)

Bis zum Abend finden die polnischen Behörden die Trümmer von 16 Drohnen. Eine wird in der Nähe einer Militäreinrichtung entdeckt. Von Nato-Partnern erhält Warschau laut eigenen Angaben bei Beratungen mehr als nur Solidaritätsbekundungen und kann auf konkrete Hilfe hoffen.

Nach dem Eindringen russischer Kampfdrohnen in den Luftraum über Polen sind nach Angaben des Innenministeriums bis zum Abend die Trümmer von 16 unbemannten Flugobjekten gefunden worden. Dies sei der Stand von 20 Uhr Ortszeit, teilte das Ministerium in Warschau mit.

Dazu zählte ein Fund bei Korytnica östlich der Hauptstadt, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete. In Nowe Miasto an der Pilica südwestlich von Warschau sei eine Drohne dicht an einer Kaserne der polnischen Territorialverteidigung abgestürzt, berichtete der Radiosender RMF24.

Später kamen zwei weitere Fundstellen in der zentralpolnischen Woiwodschaft Heiligkreuz dazu. Andere Funde hatte es zuvor in der Woiwodschaft Lublin im Osten sowie in den Woiwodschaften Lodz und Ermland-Masuren gegeben.

In der Nacht auf Mittwoch waren während eines massiven russischen Angriffs auf die Ukraine mehrere Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen und abgeschossen worden. Regierungschef Donald Tusk sprach von 19 Verletzungen des Luftraums durch russische Drohnen. Nach EU-Angaben wurden mehrere Flugobjekte als Drohnen vom iranischen Bautyp Shahed identifiziert, wie sie von der russischen Armee eingesetzt werden.

Das russische Militär hat das Eindringen der Drohnen nach Polen nicht direkt dementiert, bestreitet aber eine Absicht oder gar einen Angriff auf das EU- und Nato-Land.

Europäer bieten Unterstützung an

Polen hat nach Angaben von Ministerpräsident Donald Tusk von den europäischen Verbündeten derweil konkrete Hilfsangebote zur Luftverteidigung erhalten. Tusk schrieb auf X, er habe mit Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dem britischen Premier Keir Starmer, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sowie Nato-Generalsekretär Mark Rutte gesprochen.

Nach dem Eindringen russischer Kampfdrohnen in den polnischen Luftraum habe es mehr als nur Solidaritätsbekundungen gegeben, erklärte Tusk. Er nannte aber keine Details zu der angebotenen Unterstützung. Erstmals in mehr als dreieinhalb Jahren des russischen Angriffskrieges hatten die polnische Luftwaffe und in Polen stationierte Nato-Kräfte russische Drohnen abgeschossen.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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