Farbattacke auf Weihnachtsbäume Polizei durchsucht Wohnungen von Klimaaktivisten
14.12.2023, 15:01 Uhr Artikel anhören
Statt in festlichen Farben leuchtet der Weihnachtsbaum am Potsdamer Platz in Orange.
(Foto: picture alliance/dpa)
Klimaaktivisten besprühen in mehreren Großstädten festlich geschmückte Weihnachtsbäume mit oranger Farbe - auch in Berlin. Dort haben die Taten nun Konsequenzen: Polizisten führen Razzien in drei Wohnungen von Mitgliedern der Letzten Generation durch und sichern dabei Hunderte Tuben Klebstoff.
Nach Farbattacken von Aktivisten der Klimagruppe Letzte Generation auf Weihnachtsbäume sind in Berlin drei Wohnungen durchsucht worden. Bei dem Einsatz wurden unter anderem mehr als 520 Tuben Klebstoff sowie Behälter mit Farbe und Quarzsand beschlagnahmt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin mitteilten.
Vier Klimaaktivisten hatten zuvor in Berlin zwei Weihnachtsbäume, einen vor einer Einkaufspassage mit einem Wert von rund 130.000 Euro sowie einen vor dem Bundesratsgebäude, mit Farbe aus Feuerlöschern orange angesprüht. Die vier Mitglieder der Gruppe im Alter zwischen 19 und 43 Jahren wurden vorläufig festgenommen.
Gegen drei wurden noch am selben Tag Durchsuchungsbeschlüsse erlassen, die Wohnung einer in Niedersachsen wohnenden Aktivistin war nicht betroffen. Alle kamen wieder auf freien Fuß. Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittelt.
"Nächstenliebe = Klimaschutz!"
Auch in anderen Städten wurden Weihnachtsbäume an zentralen Plätzen mit Farbe besprüht. Darunter waren ein Baum in der in Leipzig bei Touristen beliebten Mädlerpassage sowie nach Angaben der Gruppe weitere Bäume in Oldenburg, Kiel, Rostock, Nürnberg und München. Die Demonstranten trugen außerdem Banner mit der Aufschrift: "Besinnlich in die Katastrophe? Nächstenliebe = Klimaschutz!"
Die Letzte Generation demonstriert und protestiert seit Anfang 2022 mit Straßenblockaden und weiteren Aktionen für mehr Klimaschutz. Mit Farbe wurde unter anderem auch das Brandenburger Tor in Berlin besprüht. Zahlreiche Ermittlungsverfahren und Prozesse laufen gegen Mitglieder der Gruppe, viele wurden bereits verurteilt.
Quelle: ntv.de, hny/AFP