Politik

Spionage über Truppenübungsplatz Polizei findet keine Hinweise auf Drohnenüberflüge

Die Bundeswehr bildet derzeit ukrainische Soldaten am gepanzerten Fahrzeug vom Typ "Dingo" in Bayern aus.

Die Bundeswehr bildet derzeit ukrainische Soldaten am gepanzerten Fahrzeug vom Typ "Dingo" in Bayern aus.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Bundeswehr bildet ukrainische Soldaten unter anderem am Transporter "Dingo" in Deutschland aus. Im Verteidigungsministerium steht der Verdacht im Raum, dass diese Ausbildung mithilfe von Drohnen ausspioniert wird. Dem tritt die Polizei nun entgegen. Sie glaubt an Verwechslungen.

Die Polizei hat bisher keine Beweise dafür, dass der Bundeswehr-Truppenübungsplatz im bayerischen Wildflecken mit Drohnen überflogen wurde. "Wir können nicht bestätigen, dass da Drohnen waren", sagte ein Polizeisprecher in Würzburg. Vielmehr hätten sich einige angebliche Sichtungen von Drohnen als Rücklichter von Autos oder Lichter ziviler Flugzeuge entpuppt.

Nach Angaben des Online-Mediums "Business Insider" bildet die Bundeswehr auf dem Übungsplatz in Unterfranken ukrainische Soldaten an gepanzerten Fahrzeugen des Typs "Dingo" aus. Das Bundesverteidigungsministerium hatte am Sonntag mitgeteilt, dass in der Nacht vom 30. September auf den 1. Oktober wiederholt Drohnen das Gelände an der bayerisch-hessischen Landesgrenze überflogen hätten. Der "Business Insider" hatte von gut einem Dutzend Drohnen berichtet.

Bundesregierung will 50 "Dingos" liefern

Auch am Dienstag blieb das Ministerium bei dieser Aussage. "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aufgrund der andauernden polizeilichen Ermittlungen und aus Gründen der operativen Sicherheit keine weiteren Angaben machen dürfen", teilte ein Ministeriumssprecher mit. Die Bundesregierung hatte Mitte September angekündigt, der Ukraine 50 "Dingos" zu liefern - dabei handelt es sich um bewaffnete Radtransporter.

Bereits Ende August sollen russische Geheimdienste versucht haben, die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffensystemen in Deutschland auszuspähen. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe im Umfeld der Militärstandorte Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz und Grafenwöhr in Bayern verdächtige Fahrzeuge bemerkt, aus denen heraus vermutlich Zufahrten beobachtet worden seien, berichtete der "Spiegel" damals. In Idar-Oberstein bildete die Bundeswehr Ukrainer an der Panzerhaubitze 2000 aus, in Grafenwöhr trainierten die US-Streitkräfte Ukrainer an westlichen Artillerie-Systemen.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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