"Massenproblem" G20-Gegner Polizei in Hamburg im Dauereinsatz
05.07.2017, 03:35 Uhr
Den Protest auf die Straßen tragen: Hunderte Menschen folgen diesem Motto bei einem "Massencornern" vor dem G20-Gipfel in Hamburg. Und auch der Dauerzwist um die Protest-Camps hält an. Die Polizei ist im Dauereinsatz.
Drei Tage vor dem G20-Gipfel haben Hunderte Menschen mit verschiedenen Protestaktionen die Polizei im Dauereinsatz gehalten. Die Beamten rückten fast im Zehn-Minuten-Takt aus. Ein Mensch wurde nach Angaben einer Polizeisprecherin nach einem Flaschenwurf im Stadtteil Altona festgenommen.
Vor allem ein Menschenauflauf am Neuen Pferdemarkt im Stadtteil St. Pauli hielt die Beamten auf Trab. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot und Wasserwerfern an. Ein Polizeisprecher beschrieb die Situation als "Massenproblem".
"Protest is not a crime"
Gegen 23.00 Uhr am Dienstagabend begann die Polizei mit dem Räumen der Straße. Hunderte Menschen waren zuvor einem Aufruf zu einem "hedonistischen Massencornern gegen G20" gefolgt, um auf den Straßen mit Musik und Getränken gegen den Gipfel zu demonstrieren.
Als weiteres Zeichen des Protests hängten Aktivisten die Fassade des Schauspielhauses mit Plakaten teilweise zu. Neben dem Eingang klebten Parolen wie "Bühne frei für Isomatten" und "Protest is not a crime".
Polizei: "Wildes Campen"
In der Frage der Protestlager bleibt Hamburgs Innensenator Andy Grote hart. Trotzdem bauten die G20-Gegner weitere Zelte auf. Doch die Polizei ging wie schon am Sonntag bei einem Protest-Camp auf der Elbhalbinsel Entenwerder vor und räumte mehrere Zelte von G20-Gegnern auf einer Grünfläche im Stadtteil Altona weg.
Unter dem Protest von Hunderten Menschen entfernten die Beamten die Zelte, in denen zum Teil noch Demonstranten saßen. "Es ist keine Versammlung, es ist wildes Campen in einem Hamburger Park", sagte ein Polizeisprecher. Nach Schilderungen von dpa-Reportern setzte die Polizei Pfefferspray oder Reizgas ein.
Grote sagte, es gebe zwar viele, die auch friedlich campen wollten. "Aber wir können sie nicht von potenziellen Gewalttätern trennen." Man wisse, dass hinter den Camps "die militante, autonome Szene" stehe, sagte Grote dem ZDF. Die habe sich vorgenommen, zum G20-Gipfel "den größten schwarzen Block aller Zeiten" zu organisieren. "Das wäre eine sehr schwierige Sicherheitslage in der Stadt."
Quelle: ntv.de, bad/dpa